Bundesliga

Kommentar: Rangnicks Absage wird zum Desaster für Bayern

Kommentar

Rangnicks Absage wird zum Desaster für Bayern

Die Bayern-Verantwortlichen stehen bei der Trainerfrage wieder bei null - hier Jan-Christian Dreesen, Herbert Hainer und Max Eberl (v. li.).

Die Bayern-Verantwortlichen stehen bei der Trainerfrage wieder bei null - hier Jan-Christian Dreesen, Herbert Hainer und Max Eberl (v. li.). IMAGO/Passion2Press

Dass Xabi Alonso sich zu Bayer Leverkusen bekannt hatte, zumindest für ein weiteres Jahr, ist für jeden an der Säbener Straße nachvollziehbar. Dass Julian Nagelsmann versucht wurde zu installieren, obwohl es in der Klubspitze eine starke Opposition gab, war nicht clever und stieß bei vielen beim FC Bayern auf Unverständnis - vor allem deshalb, weil nach außen suggeriert wurde, Ralf Rangnick sei nur die C-Lösung.

Jetzt, an diesem Donnerstag, ist klar, dass auch der Nationaltrainer Österreichs nicht die Nachfolge von Noch-Chefcoach Thomas Tuchel beim FC Bayern antreten wird. Damit arbeitet nun schon der dritte Trainer - inklusive der offiziellen DFB-Zusage von Nagelsmann - lieber anderswo als beim deutschen Rekordmeister. Was eine Bankrotterklärung für den FC Bayern ist.

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Warum ist Bayern für Trainer so unattraktiv geworden?

Am Wochenende hatte Rangnick dem FCB signalisiert, er sei gewillt, das Amt des Chef-Trainers ab Sommer zu übernehmen. Am Montag und Dienstag erneuerte er seine Absicht in den Gesprächen mit den Münchner Bossen, die sich darauf verlassen hatten. Das "Ja" von ihm war definitiv da, wenngleich der 65-Jährige die Gemengelage beim und rund um den FC Bayern genau beobachtet hat. Ist womöglich etwas vorgefallen? Am Mittwoch jedenfalls folgte dann die Kehrtwende. Die bayerischen Entscheider waren geschockt - und müssen sich jetzt, neben der erschwerten Trainerfrage, ernsthaft Gedanken darüber machen, warum der Verein für viele Trainer so unattraktiv geworden ist.

Denn die Suche nach einer Top-Lösung wird jetzt auf null gestellt und sich nach den jüngsten Vorkommnissen enorm schwierig gestalten. Allein deshalb, weil eines feststeht: Der nächste Kandidat ist gewiss nicht die erste und auch nicht die zweite oder dritte Wahl. Ein Desaster für die Bayern. Wie die Sportchefs um Max Eberl und Christoph Freund dies nun dem nächsten (Wunsch-)Kandidaten vermitteln wollen? Es wird sehr gute Argumente und sehr viel Fantasie brauchen. Oder die eher unerwünschte Übergangslösung.

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