Bundesliga

Rangnick hätte Nagelsmann-Wechsel zu Bayern verboten

Ex-Sportdirektor spricht auch über Münchens frühere Chancen bei Haaland

Rangnick hätte Nagelsmann-Wechsel zu Bayern verboten: "Pass auf, du bleibst!"

Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann

Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann picture-alliance/imago images

"Ich hätte diesem Wechsel ganz sicher nicht zugestimmt und dem FC Bayern auch noch aus der Patsche geholfen", sagte der 63-Jährige als DAZN-Experte im neuen Format "Decoded".

Vielmehr hätte der frühere Bundesliga-Trainer und Manager frühzeitig einen möglichen Abgang versucht, im Keim zu ersticken. "Ich hätte ganz klar auch noch zu einem früheren Zeitpunkt gesagt: 'Pass auf Julian, auf gar keinen Fall, wir haben hier noch eine spannende Zeit vor uns und du bleibst'!"

Pass auf Julian, auf gar keinen Fall, wir haben hier noch eine spannende Zeit vor uns und du bleibst!

Ralf Rangnick

Nagelsmann wechselte in diesem Sommer von RB zum deutschen Rekordmeister - die Münchner zahlten eine Ablöse von 23 Millionen Euro an die Sachsen. RB verpflichtete als Nagelsmann-Nachfolger Jesse Marsch, mit dem die Leipziger einen holprigen Start in die bisherige Saison hinlegten.

Im neuen Format des Streaminganbieters war bei der Auftaktsendung auch Nagelsmann dabei, so dass dieser direkt auf Rangnicks Wechselverbot antworten konnte. Der 34-Jährige tat dies vor allem realistisch: "Auf die Tränendrüse habe ich garantiert nicht gedrückt, und ich wäre auch keinem böse gewesen, wenn ich in Leipzig geblieben wäre." In München beerbte er Erfolgstrainer Hansi Flick, der vom FC Bayern zum DFB als Bundestrainer weiterzog. Es seien große Fußstapfen, in die er getreten sei. "Wenn du einen Anruf bekommst, dass Bayern München dich gerne als Trainer hätte, dann machst du dir erstmal Gedanken: Wer war alles vor dir da, wer war in der jüngsten Vergangenheit da", sinnierte Nagelsmann.

Auf die Tränendrüse habe ich garantiert nicht gedrückt, und ich wäre auch keinem böse gewesen, wenn ich in Leipzig geblieben wäre.

Julian Nagelsmann

Am Mittwochabend beim ersten Heimspiel des FC Bayern in der Champions League gegen Dynamo Kiew feiert Rangnick seine Premiere als TV-Experte bei DAZN.  Von 2012 bis 2019 war Rangnick bei RB Leipzig unter Vertrag, zunächst als Sportdirektor und darüber hinaus in den Spielzeiten 2015/16 und 2018/19 als Cheftrainer. Von 2019 bis 2020 war führte er de Titel "Head of Sport and Development Soccer" bei der Red Bull GmbH.

Rangnick deutet möglichen Haaland-Wechsel zu Bayern an

Der erfahrene Fußballlehrer ließ auch durchblicken, dass die Bayern durchaus eine Chance gehabt haben, Ausnahmestürmer Erling Haaland im Wintertransferfenster 2019/20 von RB Salzburg zu verpflichten. "Natürlich hätte es theoretisch letzten Winter die Möglichkeit gegeben, als er eine Ausstiegsklausel bei RB Salzburg hatte, den Verein zu wechseln", so Rangnick, "damals konnte man sich aber nicht vorstellen, dass er gemeinsam mit Robert Lewandowski spielen könnte - was sich jetzt mit Sicherheit geändert hat."

Seit Januar 2020 stürmt der 21-jährige Norweger für Borussia Dortmund und erzielte seither in 67 Pflichtspielen 68 Tore für die Schwarz-Gelben.

bst