2. Bundesliga

Braunschweig: Schernings Mittel gegen die Ineffektivität

Braunschweig geht leichtfertig mit Chancen um

"Quantität war da": Schernings Mittel gegen die Ineffektivität

Daniel Schernings Eintracht Braunschweig zeigte sich zuletzt ineffektiv im Abschluss.

Daniel Schernings Eintracht Braunschweig zeigte sich zuletzt ineffektiv im Abschluss. IMAGO/Zink

Es gibt mit Sicherheit leichtere Aufgaben, als das Tabellenschlusslicht kurz vor dessen direktem Duell mit dem Vorletzten zu übernehmen - klassisches Sechs-Punkte-Spiel eben. Doch Daniel Scherning hat diese Aufgabe in seinem ersten Spiel an der Seitenlinie von Eintracht Braunschweig mit einem furiosen 3:2 über den VfL Osnabrück gemeistert.

Die Lila-Weißen überholte der BTSV damit, doch auf weitere Erfolgserlebnisse wartet man in Niedersachsen seither. Beim Hamburger SV verlor man mit 1:2, zuhause gegen die SpVgg Greuther Fürth setzte es am Wochenende eine 0:1-Niederlage. Was Scherning daran ärgert: In beiden Spielen habe sich sein Team unzählige Chancen herausgespielt und war dem Gegner mindestens ebenbürtig. Beim Gastspiel in Hamburg hat sich Braunschweig drei klare Chancen erspielt, gegen die Fürther waren es deren sechs.

"Die Quantität war da, und es war auch gut, dass wir so häufig vor das Tor gekommen sind", lobte der Trainer seine Mannschaft. Doch der Ertrag ist stark ausbaufähig. "Wir haben über 20 Situationen in Richtung gegnerischer Box kreierien können, aber sind dann zu uneffektiv, um für einen Sieg in Frage zu kommen. Das müssen wir deutlich besser machen."

Der Eintracht fehlt der Torgarant

Die offensichtliche Ursache des Problems: "Wir haben nicht den einen Spieler, der 10, 12, 15 Tore garantiert, der eine Verlässlichkeit in der Box darstellt in solchen Momenten." Wie schon in der Vorsaison ist Anthony Ujah verlässlichster Torschütze der Braunschweiger. Dreimal traf der routinierte Nigerianer an den ersten sieben Spieltagen, fehlt seither aber wegen einer Schultereckgelenksprengung und wird vor der Winterpause nicht mehr zurückkehren.

Die acht weiteren in dieser Spielzeit erzielten Tore der Löwen verteilen sich kleinteilig auf weitere Schultern, einzig Fabio Kaufmann hat zwei Treffer erzielt. "Wir haben viele Spieler, die in der Lage sind, Tore zu machen, ja", ist sich Scherning sicher, weshalb in der Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden (Freitag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) "Automatismen" auf dem Programm standen, um dem verbleibenden Offensivpersonal "Sicherheit zu geben". 

Nicht nur Effektivität: Scherning will das 1:0

Scherning ist es wichtig, von Anfang an hellwach auf dem Platz zu stehen, "weil es jetzt nach Hamburg zum zweiten Mal so war, dass wir nicht gut reingekommen sind und bis zum ersten Gegentor Phasen hatten, mit denen ich nicht zufrieden war". Entscheidend sei "Faktor 1:0", also selbst das erste Tor zu erzielen. "Das kann im Fußball sehr viel beeinflussen."

Vor Weihnachten stehen nun noch zwei Partien an - und Scherning fordert von seinen abgeschlagenen Braunschweigern (17. mit acht Punkten, acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz) die Maximalausbeute, ergo zwei Siege. Zumindest alles dafür geben werden er und sein Team: "Ich kann versprechen, dass wir genau das wieder tun."

kmx

Das sind die Zweitliga-Trainer der Saison 2023/24