Bundesliga

Pyro-Strafen: DFB rechnet mit sechs bis sieben Millionen Euro

Verdopplung im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten

Pyro-Strafen: DFB rechnet mit sechs bis sieben Millionen Euro

Die Fans von Eintracht Frankfurt schlugen in der vergangenen Saison einige Male über die Stränge.

Die Fans von Eintracht Frankfurt schlugen in der vergangenen Saison einige Male über die Stränge. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Denn nach kicker-Informationen rechnet man verbandsintern mit sechs bis sieben Millionen Euro. Noch lässt sich die Summe nicht konkret beziffern, weil nicht alle Sachverhalte aus der vergangenen Spielzeit abgeurteilt sind. Zum Vergleich: 2016/17 hatte das für die Bundesliga sowie 2. und 3. Liga zuständige Sportgericht Fan-Fehlverhalten, also vornehmlich das Zünden von Pyrotechnik und Böllern, "nur" mit 1,85 Millionen Euro sanktioniert. 2017/18 war der Betrag bereits auf 2,21 Mio. Euro angewachsen und hatte schließlich 2018/19 mit 3,27 Mio. Euro einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Die Spielzeiten 2019/20, 2020/21 und 2021/22 waren teils oder komplett von Corona betroffen und können aufgrund der damals üblichen Geisterspiele und Teilzulassungen nur schwerlich als Referenz dienen.

Strafen für Fehlverhalten von Spielern und Trainern nur ein Bruchteil

Zwar sind in die sechs bis sieben Mio. Euro auch Strafen für Fehlverhalten von Spielern und Trainern eingerechnet - diese aber machen in der Gesamtbetrachtung normalerweise nur einen Bruchteil aus. Selten, dass derart hohe Sanktionen ausgesprochen werden wie beispielsweise im Fall Julian Nagelsmann, als der Ex-Bayern-Trainer nach einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach (2:3) das Schiedsrichterteam um Tobias Welz als "weichgespültes Pack" bezeichnet hatte und dafür mit 50.000 Euro zur Kasse gebeten wurde.

Frankfurt muss fast eine Million Euro zahlen 

Konkret an einem Klub festzumachen ist der enorme Zuwachs nicht, das Problem scheint ein bundesweites zu sein. So lag etwa der 1. FC Köln in der vergangenen Saison bei empfindlichen rund 350.000 Euro, der VfB Stuttgart sogar oberhalb von 500.000 Euro. Bei Borussia Mönchengladbach summierten sich die Strafen laut "Rheinischer Post" auf 211.750 Euro, was einen unrühmlichen Vereinsrekord darstellt. Besonders hart traf es in der abgelaufenen Spielzeit Eintracht Frankfurt. Die Hessen müssen, Sanktionen aus den UEFA-Wettbewerben eingerechnet, insgesamt 976.200 Euro berappen. Immerhin ein schwacher Trost: Die Gelder kommen den Stiftungen des DFB zugute und dienen damit letztlich einem guten Zweck.

Was Experten wie Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte KOS, oder der Strafrechtsexperte Dr. Ingo Bott zu dem exponentiellen Anstieg der Strafen sagen sowie weitere Hintergründe lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe des kicker sowie im kicker-e-magazine.

Benni Hofmann

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