Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff in der Veltins-Arena kam es zu einer Rudelbildung, als sich mehrere Frankfurter Spieler während des Auslaufens wiederholt der Heimkurve näherten. Die Schalker Spieler, die sich mit den Fans auf das letzte Saisonspiel eingestimmt hatten, schritten daraufhin energisch ein.
"Wir machen das auswärts auch nicht", ärgerte sich Torschütze Sebastian Polter, der den Fitnesstrainer der Eintracht auf die Missstände hingewiesen hatte: "Da muss man ein bisschen Fingerspitzengefühl haben, damit man sagt, dass man nur bis zur Mittellinie läuft und zurück." Die Situation sei anschließend "höher gekocht, als es einem lieb ist".
Die Schalker Fanszene wertete die Aktion offensichtlich als Provokation und antwortete mit einem gellenden Pfeifkonzert. Frankfurts Sebastian Rode, der zu dem Zeitpunkt am Spielfeldrand zum Interview bereitstand, konnte das nicht verstehen. "Mir wurde gesagt, es hätte die Schalker provoziert. Spezielles Volk hier", sagte der Kapitän.
Ausschreitungen im Frankfurter Block: Strafverfahren eingleitet
Anschließend schwappten die Emotionen auch im Frankfurter Block über. Einige Eintracht-Fans kletterten über den Begrenzungszaun und verfolgten Schalker Anhänger. Daraufhin versuchten die Schalker Ultras, zu den Gäste-Fans vorzudringen. Nur durch einen starken Einsatz von Polizeikräften konnten weitere Übergriffe verhindert werden.
Während der Auseinandersetzungen wurde eine Mitarbeiterin des DRK durch Faustschläge verletzt und musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Von der Polizei hieß es am Abend, dass gegen zehn Angehörige der Frankfurter Fanszene Strafverfahren eingeleitet worden seien.
Die Trainer der beiden Klubs hatten im Stadion übrigens nichts mitbekommen. Auf der Pressekonferenz darauf angesprochen, zeigten sich beide verwundert. "Ich habe gar nichts gesehen, weil ich meine Spieler abgeklatscht habe", kommentierte Schalkes Coach Thomas Reis eine entsprechende Nachfrage zu den unschönen Szenen nach dem Schlusspfiff. Auch sein Kollege Oliver Glasner war überrascht: "Da waren wir schon bei den Interviews."
