Nach einem Eckball bekamen die Pfälzer den Ball nicht weg. In aussichtsreicher Position ging Prödl zum Kopfball. Per Fallrückzieher klärte Kouemaha und traf den Österreicher mit voller Wucht im Gesicht. Der Abwehrspieler sank zu Boden und blutete stark.
Schiedsrichter Robert Hartmann ließ weiterlaufen, so dass die Pfälzer ohne Strafe davonkamen. Für Prödl war natürlich Schluss. Mikael Silvestre ersetzte den 24-Jährigen. Klaus Allofs empfahl indes dem Schiedsrichter-Team einen Termin beim Augenarzt. "Im ganzen Stadion haben nur drei Leute das Foul nicht gesehen - und die, die am Bierstand waren", schimpfte der Werder-Geschäftsführer. Und Trainer Thomas Schaaf legte nach: "Das ist unfassbar für mich. Der Schiedsrichter hat mir in der Halbzeit gesagt, dass er es nicht gesehen hat. Die Aufnahmen widerlegen es - er hat es gesehen, und dafür habe ich kein Verständnis", sagte er bei "Liga total!": "Wenn sich der Schiedsrichter die Bilder anschaut, wird er schon wissen, was er gemacht hat." Schiedsrichter-Beobachter Eugen Strigel und Sky-Experte Markus Merk sprachen von einem "klaren Elfmeter". Verursacher Kouemaha entschuldigte sich, er hatte den heranstürmenden Prödl nicht wahrgenommen. "Das tut mir sehr leid, aber ich habe ihn nicht gesehen", sagte der Kameruner.
Prödl fällt aus, Schmitz gelbgesperrt.
Nach Erhalt der Diagnose am Sonntag sagte Allofs: "Es ist traurig, dass er so schwer verletzt ist." Der österreichische Nationalspieler musste die Nacht in einem Krankenhaus in Kaiserslautern verbringen und konnte erst am heutigen Sonntag die Heimreise antreten. Werder-Trainer Thomas Schaaf muss damit in der Abwehr vor dem kommenden Heimspiel gegen Leverkusen wieder umplanen. Linksverteidiger Schmitz wird dann neben Prödl gelbgesperrt fehlen. Naldo war in der Pfalz wegen Knieproblemen nicht dabei, mit Verteidiger Wolf, der mit dem AS Monaco in Verbindung gebracht wird, fehlt aller Voraussicht nach eine weitere Alternative.