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Wo eigentlich alles auf Euphorie und Feierlaune programmiert war, machten sich am Wochenende Frust und Unverständnis breit. Der Absage der Partie von Preußen Münster beim 1. FC Düren ging ein beispielloses Hickhack voraus. Seit Donnerstag war der Aufsteiger zwar in Besitz einer fünfstufigen Steintribüne im Gästebereich und bereit für die Einweihung. Der Westdeutsche Fußballverband indes teilte mit, dass die Westkampfbahn "auch angesichts des zu erwartenden Zuschaueraufkommens nicht den sicherheitstechnischen Anforderungen" entspreche. Eine Darstellung, der Düren-Präsident Wolfgang Spelthahn vehement widersprochen hatte. Größter Leidtragender war aber ohnehin Preußen Münster.
Ja, die drei Punkte teilte der WDFV dem Spitzenreiter zu, weil der Gastgeber es versäumt hatte, sich um das Ausweichstadion in Wegberg-Beeck zu bemühen und parallel kein grünes Licht für die Westkampfbahn erhielt, doch die waren ein schwacher Trost. "Es sind viele Sachen passiert, bei denen man sich fragt, ob das einer Profiliga gerecht wird", sagte Sportchef Peter Niemeyer milde. Chefcoach Sascha Hildmann fand die Situation "maximal blöd". So beinhaltet die Spielwertung pro SCP doch auch die größtmögliche Ungewissheit, was den Moment des Aufstiegs betrifft.
Denn Düren wird das Urteil erst an diesem Montag zugestellt, ab Dienstag bleiben 72 Stunden für einen Einspruch. Selbst wenn der Neuling auf diesen verzichten sollte, müsste die Bestätigung bis Mittwoch auch formal vorliegen. Dann absolviert Münster sein Nachholspiel bei Kaan-Marienborn (in Siegen). Um auf Nummer sicher zu gehen, können die Preußen aber auf das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II am Samstag setzen. Das gefiele den Fans sowieso am besten.
Handlungsbedarf im Mittelfeld
Die nächsten Spiele
Am Titel allerdings zweifelt schon länger niemand mehr an der Hammer Straße. Die Planungen für die 3. Liga laufen längst. Vom Stammpersonal sind die meisten Akteure ohnehin oder spätestens per Klausel nach der Meisterschaft gebunden. Für Gerrit Wegkamp, Dennis Grote und Thomas Kok gilt das zwar nicht, doch dieses wichtige Trio würde der Verein gern halten. Die Chancen stehen nicht schlecht. Zwar wechseln mit Nicolai Remberg (Holstein Kiel) und Henok Teklab (Union St. Gilloise) auch zwei Leistungsträger der jüngeren Garde zu höherklassigen Vereinen, um den nächsten Schritt zu machen. Daher sind vor allem im Mittelfeld von Preußen Münster Verstärkungen notwendig. Sportchef Niemeyer wird den langen Vorlauf dafür jedoch genutzt haben.