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Porsche und der VfB: DFL-Präsidium gibt Grünes Licht

Kontroverse Diskussion um 41,5-Millionen-Deal

Porsche und der VfB: DFL-Präsidium gibt Grünes Licht

Arbeiten weiter zusammen: Porsche und der VfB Stuttgart.

Arbeiten weiter zusammen: Porsche und der VfB Stuttgart. picture alliance / imageBROKER

Damit steht dem Kauf von etwas mehr als 10 Prozent an der Aktiengesellschaft des Fußball-Bundesligisten durch den Sportwagenhersteller nichts mehr im Wege. Diesen hatten die Parteien bereits im Sommer 2023 verkündet unter der Maßgabe, dass finale Schritte lediglich Formsache wären. Es war dann doch noch ein wenig mehr zu regeln als gedacht.

Und das hatte mit Paragraph 8 der Liga-Satzung zu tun, wo unter Punkt 6 verankert ist: "Niemand darf unmittelbar oder mittelbar mit einer Beteiligung von 10 % oder mehr der Stimmrechte oder des Kapitals an mehr als einer Kapitalgesellschaft der Lizenzligen beteiligt sein." Das Problem: Über die Porsche Holding SE sind die Porsche AG und der Volkswagen-Konzern verbunden und bekanntlich besitzt VW 100 Prozent der Lizenz-GmbH des VfL Wolfsburg.

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Zudem heißt es unter 8.6. weiter: "Unabhängig von der Beteiligungshöhe darf niemand unmittelbar oder mittelbar mit Kapital oder Stimmrechten an mehr als drei Kapitalgesellschaften der Lizenzligen beteiligt sein." Was angesichts der 8,33-Prozent-Beteiligung der VW-Tochter Audi an der FC Bayern AG sowie den knapp 20 Prozent, die Audi am potenziellen Zweitligaaufsteiger FC Ingolstadt hält, in Zukunft für Probleme sorgen hätte können. Allerdings gibt es für die drei VW-/Audi-Beteiligungen seit 2015 Bestandsschutz. Die praktische Frage des beherrschenden Einflusses durch die Porsche Holding auf die drei Autokonzerne, die allerdings als überschaubar eingeordnet wird, soll am Dienstag auch diskutiert worden sein. Vor allem aber die Zehn-Prozent-Thematik.

Dabei spielte dem VfB in die Karten, dass er seit der 2017 beschlossenen Ausgliederung der Profifußball-Abteilung bis zu 24,9 Prozent an seiner AG veräußern darf. Porsche übernimmt zwar in zwei Tranchen von jeweils etwas mehr als 20 Mio. Euro knapp über 10 Prozent an der VfB AG und ist damit neben dem e.V., der Mercedes-Benz-Gruppe und der Jako AG der vierte Anteilseigner. Allerdings kann der Klub dann noch weitere rund 3 Prozent veräußern, weil durch jeden Verkauf Anteile verwässern.

Und in diesem Zuge würde dann auch die Porsche-Beteiligung wieder auf unter 10 Prozent sinken, der formale Verstoß gegen den ersten Aspekt von Paragraph 8.6. wäre also lediglich interimistischer Natur, weil man in Stuttgart mittelfristig einen Käufer für die restlichen Anteile möchte.

Kontroverse Diskussionen in der Sache im Liga-Präsidium

Nichtsdestotrotz soll es am Dienstag im Liga-Präsidium, in dem mit Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund) und Jan-Christian Dreesen (FC Bayern) die wohl mächtigsten Personen im deutschen Klubfußball sitzen, durchaus kontroverse Diskussionen in der Sache gegeben haben. Mit einem nach kicker-Recherchen jedoch positiven Resultat für den VfB, für den Vorstandschef Alexander Wehrle sowie Rechtsbeistand Prof. Christoph Schickhardt vor dem Gremium referierten.

Benni Hofmann