Motorsport

Polestar 6: Endlich - das Elektro-Cabrio ist in Sicht!

2+2-Sitzer mit Hardtop - Bis zu 884 PS stark - Marktstart 2026

Polestar 6: Endlich - das Elektro-Cabrio ist in Sicht!

Polestar 6: Der 2+2-sitzige Elektro-Roadster dürfte auch der Cabrio-Klientel im sonnigen Kalifornien gefallen.

Polestar 6: Der 2+2-sitzige Elektro-Roadster dürfte auch der Cabrio-Klientel im sonnigen Kalifornien gefallen. Hersteller

Eigentlich passt das doch perfekt zusammen, elektrisches Fahren und Cabrio: Der lokal emissionsfreie Antrieb schaufelt keine miefigen Abgase ins freigelegte Cockpit, das verspricht ungetrübten Frischluft-Genuss. Trotzdem bieten sich derzeit lediglich zwei elektrische Luftikusse an, die zudem gar keine richtigen Cabriolets sind: Die offenen Varianten von Fiat 500e und Smart EQ fortwo gewähren Sonne und Fahrtwind nur mithilfe eines Faltdachs Einlass.

Jetzt kommt aber Bewegung in die Sache. Polestar, wie Volvo, Lynk und Lotus dem chinesischen Geely-Konzern zugehörig, hat seine Absicht bekanntgegeben, die im März vorgestellte Studie O2 in die Serienwirklichkeit zu überführen - als Polestar 6. Dass das noch bis 2026 dauert, hat auch damit zu tun, dass das Basisfahrzeug - die sportliche Limousine Polestar 5 - erst 2024, womöglich 2025 auf den Markt kommt.

800-Volt-Technologie

Polestar 6

Schlicht: Zentrales Element im reduzierten Cockpit ist der hochformatige Touchscreen. Hersteller

Eigentlich spricht Polestar gar nicht von einem Cabrio, sondern von einem Hardtop-Roadster mit 2+2 Sitzplätzen. Das offene Modell bringt es auf stattliche 4,70 Meter Länge und könnte dereinst mit den elektrischen Nachfolgern von Porsches 718er-Reihe - Cayman und Boxster also - konkurrieren. In den Wettbewerb wirft sich der Polestar 6 mit ladestarker 800-Volt-Technologie, die bislang nur handverlesene E-Autos wie Porsche Taycan, Audi e-tron GT, Kia EV6 oder Hyundai Ioniq 5 aufweisen, außerdem mit einem Dual-Motor-Konzept, angestrebt werde eine Leistung von bis zu 650 kW/884 PS, heißt es. Entsprechend atemberaubend lesen sich die Fahrwerte, den Sprint von 0 auf 100 km/h soll der Polestar 6 in 3,2 Sekunden bewältigen, als Topspeed werden 250 km/h genannt. Noch keine Angaben gibt es zur Reichweite und zur Batterie, bei der es sich aber um ein üppig dimensioniertes 115-kWh-Pack handeln könnte.

Sonderserie in Himmelblau

Zur Markteinführung ist die Auflage einer auf 500 Einheiten limitierten Sonderserie geplant, die "Polestar 6 LA Concept edition" heißt, sich in Himmelblau gewandet, ein helles Lederinterieur aufweist (tierhautfreie Alternativen dürften kommen) und auf speziellen 21-Zoll-Rädern läuft.

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, und so besteht für Interessenten schon jetzt die Möglichkeit, sich online vorab einen Fertigungsslot reservieren zu lassen.

Bis 2026 ist es freilich noch eine ganze Ecke hin, gut möglich, dass andere Hersteller ihre Idee von einem elektrischen Cabrio schon früher umsetzen. Dass das entsprechende Angebot derzeit noch eher mau ausfällt, hat verschiedene Gründe. So tut ein offenes Verdeck dem Luftwiderstand nicht gut, was die Reichweite ebenso schmälert wie Zusatzkilos, die sich weniger durch eine Stoffkapuze, wohl aber durch ein aufwendiges Hardtop-Konstrukt ergeben können.

Polestar 6

Designerstück: Auch das Heck ist ein Blickfang. Hersteller

Vor allem aber: Trotz aller Zuwachsraten ist der Markt für Elektroautos bislang ein kleiner, den die Hersteller deshalb zunächst mit volumenversprechenden Karosserieformen wie Crossovern oder Limousinen bespielen. Für Nischenprodukte ist die Zeit noch nicht gekommen.  Zudem haben Cabriolets ganz allgemein ihre ganz große Faszination verloren, der große Boom ist längst vorüber, auf dem wichtigen Absatzmarkt China etwa spielen sie so gut wie keine keine Rolle.

Mehr Elektro-Cabrios im Werden

Dabei war schon eines der ersten E-Autos moderner Bauart ein offenes - der bis heute kultverdächtige Tesla Roadster nämlich, den allerdings bereits 2012 das Aus ereilt hat. Auch der Citroën E-Méhari, gebaut von 2016 bis 2019, ist schon wieder Geschichte. Das Renault-Zoe-Cabrio fand nie aus dem Computerprogramm eines experimentierfreudigen Photoshop-Tüftlers auf die Straße, die offene Version des Bruders Nissan Leaf blieb ein Einzelstück. Immerhin aber hat man bei VW zumindest darüber nachgedacht, den ID.3 seines festen Dachs zu berauben und vielversprechende Computerzeichnungen vorgelegt. Ab 2025 könnte es ein elektrisches Mini-Cabriolet geben, und Elon Musk hat schon 2017 einen Nachfolger des Tesla Roadsters präsentiert, zuletzt war von einem Marktstart in 2023 die Rede. Reservierungen für den angeblich 400 km/h schnellen Renner werden bereits entgegengenommen.

Ulla Ellmer

Elektrische Cabrios: Was es gibt, fast gab - und was geplant ist