2. Bundesliga

Pfeiffer gefeiert - und doch zurück auf die Bank?

Debütant und Ex-Lilie Franke Protagonisten des Schlussakts

Pfeiffer gefeiert - und doch zurück auf die Bank?

Darmstadts Patric Pfeiffer (M.) stand beim Sieg gegen Hannover im Mittelpunkt, auch wenn ihm das Siegtor nicht gutgeschrieben wurde.

Darmstadts Patric Pfeiffer (M.) stand beim Sieg gegen Hannover im Mittelpunkt, auch wenn ihm das Siegtor nicht gutgeschrieben wurde. imago images

Natürlich Pfeiffer. Fast ebenso kurios: Hannovers Innenverteidiger Marcel Franke, der den Ball noch mit der Brust abfälschte, hatte in der Vorsaison noch bei den Darmstädtern gespielt. Und sein Abschied aus Südhessen hatte ein Geschmäckle.

In der vergangenen Spielzeit nämlich liehen die 98er Franke von Norwich City aus. Der Defensivmann erkämpfte sich einen Stammplatz, stand als Kämpfernatur auch bei den Lilien-Fans hoch im Kurs. Dann verletzte sich Franke und verlor seinen Rang. Die Kaufoption, die eine Million Euro betragen haben soll, empfand man am Böllenfalltor damals zwar ohnehin als zu hoch, um den Spieler fest zu binden. Franke baute einer weiteren Saison in Darmstadt aber auch durch eigene öffentliche Aussagen vor: Er wolle sich bei Norwich in der Premier League durchsetzen. Dort plante der Klub aber nicht mit ihm. Das Ende vom Lied: Der 27-Jährige landete statt in der ersten englischen erneut in der zweiten deutschen Liga - Hannover zahlte die von Norwich geforderte Ablöse und stattete ihn mit einem Dreijahresvertrag aus. Bei den Lilien-Anhängern war Frankes Gebaren schlecht angekommen. Für manchen Fan dürfte seine Brust-Treffer am Sonntag deshalb durchaus etwas Genugtuung gewesen sein.

Pfeiffer: "Startelf-Debüt, Heimsieg und am Siegtreffer beteiligt"

Gefeiert wurde beim SV 98 dennoch Patric Pfeiffer. Schon vor seinem großen Moment deutete er bei Darmstädter Standards zweimal seine Kopfball-Stärke an. Beim Tor zum 3:2 verbog sich der 1,96-Meter-Hüne kunstvoll. Defensiv hatte er wie seine Nebenleute mitunter Schwierigkeiten, die agile Offensive von Hannover in Schach zu halten. Unter dem Strich hätte der Einstand des zentralen Abwehrmanns, der in Darmstadt bisher nur als Joker und meist im Angriff eingesetzt worden war, aber kaum besser laufen können.

"Es fühlt sich einfach megageil an", jubelte der 20-Jährige. "Startelf-Debüt, Heimsieg und am Siegtreffer beteiligt. Das Team hat mir sehr geholfen und es mir einfach gemacht. Die Momente nach dem Tor kann ich nicht beschreiben." Nach dem optimalen ersten Spiel von Beginn an droht Pfeiffer am Donnerstag in Bielefeld (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) trotzdem wieder die Bank, da Stammkraft Dario Dumic seine Gelbsperre abgesessen hat.

Jens Dörr