Über die weitere Zusammenarbeit mit Hopfen wird schon seit einigen Wochen im sechsköpfigen DFL-Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Watzke und unter den acht Kollegen von Hopfen im DFL-Präsidium diskutiert.
Seit dem 1. Januar 2022 ist Hopfen DFL-Chefin, Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL GmbH, Sprecherin des Präsidiums des DFL e.V. und in diesen Funktionen auch Vizepräsidentin des DFB und mithin die mächtigste Frau im deutschen Fußball.
Hopfen ist Nachfolgerin von Christian Seifert, der von 2005 bis 2021 sehr erfolgreich die Liga gesteuert hat. In die tiefen Fußstapfen von Seifert konnte Hopfen nicht treten. Das war auch nicht das erklärte Ziel der früheren Vorsitzenden der Verlagsgeschäftsführung der Bild-Gruppe und späteren Digitalberaterin von BCG Digital Ventures (ab Sommer 2019).
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Die vergebliche Suche nach Hopfens Handschrift
Hopfen trat an, um der DFL ihre Handschrift zu geben. Das ist ihr nach Meinung führender Köpfe in der Liga in den zurückliegenden elf Monaten nicht gelungen. Weder in der Diskussion um die 50+1-Regel und die Forderungen des Bundeskartellamtes, noch bei den Themen Digitalisierung und Internationalisierung oder der Spielplangestaltung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ausschreibung der Medienrechte ab Sommer 2025 konnte Hopfen nach Auffassung ihrer Kritiker bisher Zeichen setzen.
Gedrückte Stimmung in der DFL-Zentrale
Aus Kreisen ihrer Mitarbeiter wird geklagt, dass die Stimmung in der DFL-Zentrale in der Guiollettestraße 44-46 in Frankfurt am Main gedrückt sei; mehrere langjährige Mitarbeiter haben die DFL in den vergangenen Monaten verlassen.
Hopfens Vertrag ist bis zum 31. Dezember 2024 datiert. Kommt es zur Trennung, wird die DFL eine hohe Abfindung zahlen müssen. Auf die Frage, wie stark die Unterstützung aus der Liga ist, entgegnete die DFL-Chefin am 31. Oktober in einem kicker-Interview lachend: "Mehr geht immer. "
Ahnte sie da schon, was sich über ihr zusammenbraut?