Bundesliga

Neue Anstoßzeiten? "Wenn justiert wird, dann mit Augenmaß"

Hopfen über die Marktsituation

Neue Anstoßzeiten? "Wenn justiert wird, dann mit Augenmaß"

Geschäftsführerin der DFL: Donata Hopfen.

Geschäftsführerin der DFL: Donata Hopfen. IMAGO/Laci Perenyi

Die Zahlen sprechen für sich: Vor dem Abschluss der aktuellen Medienverträge erwarteten die Klubs mindestens 5,2 Milliarden Euro über die vier Spielzeiten ab 2021/22. Heraus kamen, nach dem Ausbruch der Corona-Krise, 4,4 Milliarden Euro. "Die Marktsituation wird angesichts der Pandemie, des Krieges in der Ukraine, der Energiekrise und der Inflation schwieriger. Die Zeit des nahezu selbstverständlichen Wachstums ist vorbei", sagte Donata Hopfen im kicker-Interview (Montagausgabe) und stellte fest: "Klar ist: Wer mehr erlösen will, wird mehr anbieten müssen."

Bedeutet das also eine neue Zersplitterung der Spieltage, nachdem vor zwei Jahren die Montagsspiele auf Druck der Fans gecancelt worden sind? Eine weitreichende Zerstückelung der Spieltage schloss Hopfen aus: "Wir sind mit dem aktuellen Spielplan gut unterwegs, er wird die Basis für die neue Ausschreibung sein. Für jedes Spiel eine eigene Anstoßzeit wird es bei uns nicht geben. Wir sehen den Samstagnachmittag weiterhin als Kernspieltag." Eine Anpassung der Anstoßzeiten kann sie sich dagegen schon vorstellen, aber: "Wenn justiert wird, dann mit Augenmaß."

Neues Nutzungsverhalten und unterschiedliche Altersgruppen beeinflussen künftige Angebote

Eine Rolle in den Überlegungen der DFL spielt auch das veränderte Mediennutzungsverhalten. Jüngere Fans agierten stärker mit den nicht-linearen Formaten und verwendeten teilweise drei Endgeräte während eines Spiels, so Hopfen, "darauf müssen wir reagieren". Konkret: "Die Konferenz hat eine hohe Akzeptanz, weil sie in der Regel alle paar Minuten Tore bietet. Darauf aufzusetzen, ist spannend. Bei den Highlight-Rechten gibt es heute ganz andere Möglichkeiten als noch vor einigen Jahren. Wir müssen uns also bei künftigen Angeboten sehr differenziert an neuem Nutzungsverhalten und an unterschiedlichen Altersgruppen orientieren."

Ende des Jahres sollen erste Pläne über die Ausschreibung der nationalen Medienrechte dem Bundeskartellamt vorgelegt werden. Die Ausschreibung soll dann im ersten Quartal 2024 beginnen.

Internationale Vermarktung: "Andere Ligen sind uns über Jahre voraus"

Ein großes Aufgabenfeld bleibt laut Hopfen die internationale Vermarktung der Liga. "Fakt ist nun einmal, dass andere Ligen uns in dieser Hinsicht über Jahre voraus sind", betonte sie und nannte vor allem England und Spanien. Man benötige einen langen Atem. Nach der Corona-Krise sind die Nettoerlöse der DFL aus der internationalen Vermarktung auf 150 Millionen Euro pro Jahr zurückgegangen. Große Steigerungen sind auf kurze Sicht nicht zu erwarten. Laut Hopfen enden im Jahr 2023 Verträge mit Partnern im Ausland mit einem Volumen von insgesamt zwölf Millionen Euro.

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Montagausgabe des kicker (auch als eMagazine).

cfl, rf