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Per "Fallschirm" zurück in die Premier League - und zu großem Reichtum?

Leeds und Southampton duellieren sich im "richest game in football"

Per "Fallschirm" zurück in die Premier League - und zu großem Reichtum?

Leeds United und der FC Southampton stehen sich im "richest game in football" gegenüber.

Leeds United und der FC Southampton stehen sich im "richest game in football" gegenüber. imago images (2)

Als "the richest game in football", also das gewissermaßen wertvollste Spiel im Fußball, wird das Play-off-Finale der Championship bezeichnet. Zum Ende jeder langen Spielzeit - für die Finalteilnehmer 49 Spiele umfassend - kommt es dabei in Wembley zum Duell um den letzten verbliebenen Platz in der darauffolgenden Premier-League-Saison.

Zum Spiel

Wem gelingt die Rückkehr in die Premier League?

In Leeds United und dem FC Southampton stehen dieses Jahr zwei Mannschaften im Endspiel, die die Zweitklassigkeit bereits nach nur einem Jahr wieder hinter sich lassen möchten. Leeds war 2023 als Tabellen-19., Southampton gar als Schlusslicht aus der Premier League abgestiegen.

Rund zwölf Monate später sieht die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel für die Klubs also nahezu gegenteilig aus. Während die Whites die reguläre Spielzeit auf Rang 3 abgeschlossen hatten und sich im Play-off-Halbfinale schließlich gegen Norwich durchsetzten (4:0), gelang den viertplatzierten Saints der Finaleinzug dank eines 3:1-Erfolgs im Rückspiel über West Bromwich Albion.

Großer finanzieller Anreiz

Doch neben dem potenziellen Aufstieg in Englands höchste Spielklasse bietet auch der finanzielle Aspekt einen großen - für die Verantwortlichen vielleicht sogar den größten - Anreiz, das Finale zu gewinnen. So machte es sich das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte auch in diesem Jahr wieder zur Aufgabe, die möglichen Erträge zusammenzufassen - und die große Bedeutung der Partie auch abseits des Rasens zu verdeutlichen.

Eine Umsatzsteigerung von mindestens 140 Millionen Pfund - umgerechnet rund 164 Millionen Euro - soll dem siegreichen Klub demnach über die nächsten drei Saisons sicher sein. Sollte der Aufsteiger in der darauffolgenden Spielzeit zudem den Abstieg vermeiden, könnten diese Einnahmen sogar auf etwa 410 Millionen Euro ansteigen. "Diese Analyse umfasst die prognostizierten Steigerungen der Einnahmen aus Spieltagen, Übertragungen und Werbung", erklärt Deloitte.

Ipswich-Aufstieg gleicht einem Wunder

Dass neben Leeds und Southampton in Leicester City der dritte Vorjahres-Absteiger sogar schon sicher zurück in der Premier League ist, ist derweil kein Zufall. Im Zuge der sogenannten "Fallschirm-Zahlungen" erhalten die Absteiger aus dem Oberhaus jeweils eine Solidaritätszahlung in Höhe von rund 50 Millionen Euro, um die Finanzkraft im Vergleich zur Vorsaison nicht allzu "schwach" werden zu lassen.

Die Premier-League-Absteiger sind den restlichen Vereinen in der Championship damit finanziell deutlich überlegen, Aufstiege wie in diesem Jahr von Ipswich Town, dem sogar der Durchmarsch gelang, gleichen einem Wunder.

Wie das Unternehmen in seiner Analyse anfügt, "verringern die Fallschirm-Zahlungen", von denen jüngst also auch die beiden diesjährigen Finalteilnehmer profitierten, "den mit dem Aufstieg verbundenen Einnahmenanstieg" zumindest etwas. Ipswich beispielsweise, das zuletzt in der Saison 2001/02 in der Premier League auflief und die Solidaritätszahlung demzufolge nicht in Anspruch nahm, dürfe sich indes auf einen prognostizierten Einnahmenzuwachs von mindestens 234 Millionen Euro freuen.

Wembley als passender Schauplatz

Viel Geld also, das sich allerdings erstmal verdient werden muss. Die Rahmenbedingen für das "richest game in football" könnten jedenfalls kaum passender sein. Auch in diesem Jahr wird das Wembley restlos ausverkauft sein, wenn die Whites und die Saints nicht nur um den sportlichen, sondern auch um den finanziellen Aufstieg kämpfen (Sonntag, 16 Uhr, LIVE! bei kicker).

jko

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