Champions League

Pedri fällt hartes Urteil - Bayern "Lichtjahre entfernt"

Bitteres Triple für Barça

Pedri fällt hartes Urteil - Bayern aktuell "Lichtjahre entfernt"

Bald in der Europa League am Ball: Xavi, Pedri und Robert Lewandowski.

Bald in der Europa League am Ball: Xavi, Pedri und Robert Lewandowski. imago images (3)

Selbst für jemanden, der keine Sekunde des 3:0 der Bayern in Barcelona hatte verfolgen können, war es beim Blick in die Statistik eine klare Angelegenheit. Die Katalanen, die zuletzt beim 3:0 gegen Villarreal und dem 4:0 gegen Bilbao so viel Offensivkraft entwickelt hatten, blieben in 90 Minuten gegen den deutschen Rekordmeister ohne einen einzigen Torschuss.

Von neun Schüssen wurden sieben geblockt, was einerseits für Bayerns aufmerksame Arbeit gegen den Ball spricht, andererseits aber auch gegen die Durchschlagskraft des erneut blassen Robert Lewandowski und dessen Kollegen. Zwei Versuche flogen über das Tor, exemplarisch der schwache Abschluss von Routinier Sergio Busquets, der den Ball nach 53 Minuten aus knapp 20 Metern in Barcelonas Nachthimmel jagte.

Zum Vergleich: Acht der 14 Bayern-Schüsse zwangen Nationalkeeper Marc-André ter Stegen zum Eingreifen, drei davon fanden auch ihr Ziel. Erst zum dritten Mal war Barcelona seit Einführung der Champions League gänzlich ohne Torschuss geblieben. Die beiden anderen Abende zum Vergessen stammen aus der Vorsaison - ein 0:3 zu Hause gegen die Bayern (Lewandowski traf für die Münchner doppelt) und ein 0:3 bei Benfica Lissabon nur zwei Wochen später.

Europa hat jeglichen Respekt vor Barça verloren.

"Sport"

"Europa hat jeglichen Respekt vor Barça verloren", schrieb die "Sport" nach dem dominanten Auftritt der Bayern im Camp Nou. Der sündhaft teure Kader sei "auf ganzer Linie" gescheitert. Wieder Europa League statt Champions-League-Achtelfinale. Die vereinsnahe "Mundo Deportivo" sieht die Bayern aktuell "Lichtjahre entfernt", die Blaugrana habe ein "sehr schwaches Bild" abgegeben.

Eine Niederlage, die "Konsequenzen haben muss"

Die in Madrid ansässige "Marca" sah eine Münchner Mannschaft, die Barça "nackig gemacht" habe - und eine Niederlage, die "Konsequenzen haben muss". Cheftrainer Xavi werden diese (vorerst) nicht betreffen. Präsident Joan Laporta betonte nach dem nächsten Nackenschlag: "Wir wussten, dass es in dieser Zeit des Wiederaufbaus Höhen und Tiefen geben würde."

Xavi, der zuweilen fast ratlos wirkte und an der Seitenlinie immer wieder offensichtlich mit dem Spiel seiner Mannschaft haderte, sprach anschließend von einer "Ohrfeige". Auch die Worte "Schlag", "Schande" und "große Enttäuschung" gingen ihm über die Lippen. "Davon müssen wir uns erstmal erholen", gestand er, "die Champions League war grausam zu Barça."

Top-Talent Pedri, der in Barcelona eine neue goldene Ära mitprägen soll, blieb - anders als im Hinspiel (kicker-Note 2,0) - blass. Und war damit wahrlich nicht alleine. Frustrierend ist die aktuelle Lage aber auch für ihn: "Wir müssen uns stark verbessern und Selbstkritik üben." Der dominante Auftritt der Bayern im Camp Nou veranlasste Pedri zu einem harten, aber durchaus nachvollziehbaren Urteil. "Nach dem, was wir heute gesehen haben, ist klar, dass wir nicht bereit sind, zu konkurrieren", stellte der Mittelfeld-Regisseur in Bezug auf die Königsklasse klar.

Vor allem für die Fans, die Barcelona trotz der nächsten Enttäuschung unentwegt unterstützten, müsse sich das Team jetzt schnell aufrichten. "Sie verdienen Siege und Titel", sagte Pedri. Am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es nach Valencia. Dann ist ein Sieg fast schon Pflicht, damit die nationale Meisterschaft im Falle eines erwartbaren Heimsiegs von Real Madrid gegen Girona nicht auch schon in weite Ferne rückt.

msc

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