Beide Trainer hatten am Wochenende einige Kräfte geschont und setzten nun wieder auf ihre beste Elf. Julian Nagelsmann tauschte nach dem 2:2 gegen den VfB Stuttgart fünfmal, in der Abwehr spielten Hernandez und Pavard für de Ligt und Mazraoui. Sabitzer, Sané und Mané rückten für Goretzka, Tel und Gnabry (alle Bank) auf den Rasen.
Barça-Coach Xavi wechselte gegenüber dem 4:0 beim FC Cadiz sogar ein halbes Dutzend Spieler aus. Unter anderem gab Chelsea-Neuzugang Marcos Alonso auf der linken Abwehrseite sein Startelfdebüt - in der Offensive stürmten Dembelé, Raphinha und Lewandowski. Letzterer stand natürlich im Vorfeld im Fokus, hatte er doch in den acht Jahren zuvor beim deutschen Rekordmeister gespielt und zahlreiche Rekorde gebrochen.
Lewandowski sollte in der ersten Hälfte noch eine wichtige Rolle spielen. Doch der Reihe nach: Die Münchner kamen gut aus der Kabine und näherten sich dem Strafraum an, wirkten defensiv wegen des hohen Pressings der Katalanen aber zu fehleranfällig. So zeigte Neuer früh eine Weltklasse-Parade gegen Pedri (9.) - anschließend übernahm Barça die Kontrolle.
Lewandowski vergibt untypisch - Sabitzer mit der einzigen Möglichkeit
Champions League, Vorrunde, 2. Spieltag
Und dann kam Lewandowski ins Spiel: Der Pole, von Pedri freigespielt, kam am Elfmeterpunkt frei zum Schuss, zog den Ball aber drüber (18.), wenig später köpfte der 34-Jährige Neuer freistehend aus kurzer Distanz an (21.).
Eine Führung zu diesem Zeitpunkt wäre aus Barça-Sicht zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen. Zudem musste Pavard nach einem Zweikampf aus der Anfangsphase Mitte des ersten Durchgangs für Mazraoui ausgewechselt werden.
Auf hohem Niveau in einer rasanten Begegnung spielten die Bayern ohne Zweifel nicht fehlerfrei, doch allen voran Mané agierte etwas glücklos und verkomplizierte viele Aktionen häufig. Die größte und einzige Bayern-Chance vor der Pause vergab Sabitzer, der das Tor um rund zwei Meter verfehlte (31.).
Goretzka gleich der entscheidende Faktor - Sané erhöht schnell
Sabitzer ist das Stichwort, denn der bereits früh verwarnte Österreicher musste mit Wiederanpfiff für Goretzka weichen. Und dieser stand gleich im Fokus, erzwang er doch mit seinem ersten Abschluss eine folgenschwere Ecke: Bei dieser übersahen die Katalanen Hernandez, der am ersten Pfosten freistehend einnicken durfte (50.). Barça stand auf einmal unter Zugzwang - und war für den Moment unsortiert. Die Quittung folgte sofort: Musiala bediente Sané, der den Ball zum 2:0 an ter Stegen vorbeischob (54.).
Barça war geschockt und brauchte einen Moment, um sich zu erholen. Dann aber bäumten sich die Katalanen noch einmal auf, Pedris geniales Zusammenspiel mit Lewandowski endete am Außenpfosten (63.). Der nächste vergebene Hochkaräter war der Knackpunkt, denn im Anschluss fand die Blaugrana kein Durchkommen mehr, der FC Bayern verteidigte bis zum Ende geschlossen und gab auch dem insgesamt glücklosen Lewandowski keine weitere Gelegenheit mehr.
Lucas Hernandez verletzte sich in der letzten Aktion des Spiels. IMAGO/Passion2Press
Wermutstropfen war die Verletzung von Hernandez, der sich kurz vor Abpfiff auf den Boden setzte und anschließend mit Problemen in der Leistengegend von der medizinischen Abteilung gestützt das Spielfeld verließ.
Barças Negativlauf in München hält an
Es war der sechste vergebliche Anlauf der Katalanen, in München zu gewinnen. Noch nie ist Barça das gelungen, ein Remis und fünf Niederlagen stehen nun zu Buche. Der FC Bayern hingegen ist perfekt in die Champions-League-Saison gestartet, zwei Siege und 4:0 Tore zeugen von letztlich souveränen Vorstellungen.
Am Wochenende ist der deutsche Rekordmeister am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg zu Gast. Barcelona empfängt am Samstag (16.15 Uhr) den FC Elche. Am letzten Hinrunden-Spieltag in der Königsklasse empfangen die Bayern am 04. Oktober (18.45 Uhr) Viktoria Pilsen, Barça ist dann ab 21 Uhr bei Inter Mailand gefordert.