Bundesliga

Pavard: Erst die Premiere, dann die Symbolik

Franzose immer wertvoller - Toppmöllers wichtige Rolle

Pavard: Erst die Premiere, dann die Symbolik

Erster Doppelpack seit Alaba 2013: Bayerns Abwehrspieler Benjamin Pavard.

Erster Doppelpack seit Alaba 2013: Bayerns Abwehrspieler Benjamin Pavard. IMAGO/Sven Simon

Kein Zufall, inklusive Supercup kommt der 26-Jährige in dieser Saison bereits auf sechs Pflichtspieltreffer und ist damit Bayerns gefährlichster Abwehrspieler. Benjamin Pavard erlebt aktuell die vielleicht beste Phase seiner Karriere.

Der Wert eines Spielers wird oft daran bemessen, was fehlt, wenn er fehlt. Siehe Pavard, der im Rückspiel gegen Paris gesperrt zuschauen musste, was die Münchner im Vorfeld als herben Verlust einschätzten. Es ging beim 2:0-Sieg zwar auch ohne Pavard gut, aktuell gilt er dennoch als unentbehrlich, wenn verfügbar.

"Großes Lob an Benji", sagte Hasan Salihamidzic nach dem Sieg gegen Augsburg und fügte an: "Ich freue mich wirklich, dass er es in den letzten vier bis sechs Wochen so gut macht, er ist einer der herausragenden Spieler bei uns, kommt jeden Tag mit einem Lächeln zum Training, freut sich, arbeitet, ist gut drauf."

Warum Toppmöller so wichtig ist

Auch Julian Nagelsmann ist zufrieden mit seiner Nummer fünf und erklärte: "Ich weiß, dass er sich extrem wohlfühlt im Trainerteam, sich dort gut aufgehoben fühlt und entwickeln kann. Er spielt jetzt häufiger auf seiner mehr geliebten Position, weiter innen und zentraler. Er macht es sehr, sehr gut."

Vor allem Co-Trainer Dino Toppmöller, der sehr gut französisch spricht, gilt als Vertrauter Pavards, der in seinen Stimmungen oft schwankend ist. Aktuell ist sie im Dauerhoch. Auch, weil er, wie von Nagelsmann beschrieben, nicht mehr als klassischer Außenverteidiger eingesetzt wird, sondern einen Tick zentraler in der Dreierkette. Torhüter Yann Sommer gefällt dabei "die sehr gute Körpersprache auf dem Platz".

Pavard: "Ich finde es sehr schön, solche Tore zu schießen"

Tore sind auf Pavards Leistungen das Sahnehäubchen. Dass er dies kann, hat er oft genug bewiesen, spektakulär etwa im WM-Achtelfinale 2018 beim 4:3 gegen Argentinien auf dem Weg zum WM-Titel.

Am Samstag stand er nach Standards zweimal richtig. Erst schaltete der Franzose blitzschnell nach Sadio Manés Vorlage per Fallrückzieher, dann traf er sehenswert per Scherenschlag. "Es ist eine Art zu schießen, die ich sehr mag. Ich finde es sehr schön, solche Tore zu schießen", sagte er anschließend.

Hochstimmung - und Sinneswandel?

Beim Jubel klopfte Pavard vehement auf das Bayern-Wappen auf seinem Trikot. Nur ein Beitrag zum inflationären Wappen-Jubel in Profikreisen oder mehr? Pavard liebäugelte lange mit einem Wechsel im Sommer, ein Jahr vor Ende seines Vertrages, der FC Barcelona galt als Ziel. Zuletzt soll sich die Stimmung bei ihm jedoch gedreht haben. Wie die Causa endet? Abwarten, siehe Stimmungsschwankungen. Klar ist nur: Ein Pavard in dieser Form ist für den FC Bayern viel wert.

Frank Linkesch

Spieltagsbilder 24. Spieltag 2022/23