Paderborns Trainer Stephan Schmidt musste im Vergleich zum 2:2 beim FC St. Pauli auf den gelbgesperrten Meha verzichten. Saglik übernahm.
Union-Coach Uwe Neuhaus tauschte nach dem 0:3 beim FSV Frankfurt mehrfach Personal. Özbek, Pfertzel, Puncec sowie Keeper Haas kamen. Glinker, Stuff, Kopplin und Zoundi rutschten aus der Startelf.
Verkehrte Welt in der Benteler-Arena nach 45 Minuten! Das Spiel hatte der SCP gemacht und dabei zahlreiche hochkarätige Torchancen ausgelassen, dennoch durfte Union mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Pause gehen. Von Beginn an drückten die Gastgeber der Partie ihren Stempel auf, agierten variabel, konsequent in den Zweikämpfen und beherrschten weite Teile des Spielfeldes. Saglik (2.) und Naki (5.) schickten frühe Warnsignale in Richtung Köpenicker Tor. Wemmer prüfte Keeper Hass aus spitzem Winkel (14.), Nakis Flanke drehte sich nur äußerst knapp am Pfosten vorbei ins Aus (17.). Schließlich drehte Brückner auf, ließ zwei Gegenspieler alt aussehen und schoss scharf. Doch auch der Linksfuß zog gegen Haas den Kürzeren (24.).
Der 28. Spieltag
Bis dahin war Union völlig blass geblieben, Paderborns Keeper Kruse musste kein einziges Mal eingreifen. Ein erster Eckball für die Gäste sorgte doch noch für Bewegung vor seinem Tor – Demme rettete für den geschlagenen Keeper, kratzte einen Schönheim-Schuss von der Linie (26.). Und mit dem nächsten Versuch zappelte der Ball schon im Paderborner Tor. Nemec rutschte eine Flanke vom linken Flügel tückisch über den Schlappen, das Rund segelte unaufhaltsam in die rechte obere Ecke (27.).
Anschließend war wieder Paderborn am Drücker und hatte dabei den Ausgleich auf dem Fuß. Yilmaz vernaschte Puncec an der Sechzehnergrenze, jagte den Ball dann aber freistehend links vorbei (30.). Saglik schließlich visierte nach Mattuschka-Fehler das kurze Eck an, doch Haas war dort erfolgreich zur Stelle (32.). Letztlich blieb es bei der Gästeführung, bis Referee Benjamin Brand in die Kabinen bat.
Das sehr einseitige Bild des Spiels blieb auch nach Wiederanpfiff bestehen. Paderborn griff munter an, Berlin zog sich weit zurück und blieb spielerisch blass. Erste gute Möglichkeiten für die Ostwestfalen ließen so nicht lange auf sich warten. Yilmaz schoss aus kürzester Distanz am Ziel vorbei (47.). Naki schließlich setzte das Rund unbedrängt knapp einen Meter links vorbei am Ziel (51.). Der SCP blieb hoch überlegen, die Bälle segelten fast im Minutentakt durch den Gästestrafraum. Mit viel Glück überstanden die Köpenicker die folgenden Minuten ohne Gegentor. Uwe Neuhaus versuchte schließlich von der Bank aus einzugreifen, brachte Menz für Jopek (58.) und Zoundi für Özbek (65.).
Unglücksrabe: Paderborns Yilmaz ärgert sich über eine der vielen ausgelassenen Möglichkeiten. picture-alliance
Paderborn ließ sich aber trotz der Vielzahl ungenutzter Chancen nicht entmutigen, stürmte weiter auf den Ausgleich. Kohlmann ließ sich unter Druck gesetzt zu zwei Fouls hinreißen, musste mit Gelb-Rot vom Platz (74.). In Überzahl besaß nun SCP-Joker Hofmann freistehend vor Haas eine glasklare Einschussgelegenheit. Er setzte den Ball direkt auf den Körper des Torwarts (77.).
Union verriegelte nun den eigenen Strafraum und hielt den Sieg bis in die Nachspielzeit scheinbar fest. Doch die letzte Aktion des Spiels, ein Eckball, brachte Paderborn doch noch den hochverdienten Ausgleich. Strohdiek stieg hoch, köpfte am diesmal düpierten Haas vorbei ein und versetzte seine Teamkollegen in einen Jubelrausch (90. +2).
Der SC Paderborn erwartet nun am Sonntag (13.30 Uhr) Jahn Regensburg, Union empfängt bereits am Freitag (18 Uhr) Dynamo Dresden.