Basketball

Olympia-Hoffnung lebt: Deutschland schlägt immerhin Jordanien

DBB gewinnt zum Vorrunden-Abschluss

Olympia-Hoffnung lebt: Deutschland schlägt immerhin Jordanien

Defensiv und offensiv der Aktivposten: Maxi Kleber.

Defensiv und offensiv der Aktivposten: Maxi Kleber. imago images

Das Beben war heftig, aber die Reaktion stimmte: Nach der peinlichen Pleite gegen die Dominikanische Republik (und dem damit verbundenen Vorrunden-Aus) ging es für die deutschen Basketballer darum, durch Siege gegen Jordanien und in den anschließenden Platzierungsspielen die Chance auf Olympia 2020 zu wahren.

Es schien gleich zu Beginn der Partie gegen Jordanien so, als wäre das Team von Trainer Henrik Rödl auf Wiedergutmachung aus. Deutschland startete gut, verwertete die ersten fünf Drives und führte schnell gegen ebenfalls treffsichere Jordanier. Vor allem der in den ersten zwei Partien blasse Maxi Kleber war ein Aktivposten, versenkte erst einen And-One und dann einen Dreier.

Auffällig auch die deutsche Bank, die nach der Kritik von Dennis Schröder fast demonstrativ bei jedem Korb oder Steal aufstand und jubelte. Die Szene des ersten Viertels gehörte Kleber, der ein Alley-Oop auf Vorlage von Daniel Theis sehenswert durch den Ring stopfte. Nach zehn gespielten Minuten führte die DBB-Auswahl verdient mit 28:17.

Jordanien kommt kurz heran - dann bringt Kleber wieder Schwung rein

Die gute Offensive (5/6 Dreier) nahm sich im zweiten Viertel zunächst eine dreieinhalbminütige Auszeit (Jordanien kam auf zwei Punkte ran, 30:28), dann brachte Kleber mit seinem nächsten Dreier wieder Schwung rein, auch Schröder legte von "Downtown" nach. Jordanien blieb hartnäckig, vor allem der starke Freddy Ibrahim (3/3 Dreier zu dem Zeitpunkt) hatte zumeist eine Antwort parat.

Es blieb jedoch die Hälfte des Maxi Kleber: Der Forward der Dallas Mavericks besorgte der deutschen Auswahl mit seinem nächsten Dreier (seinen Punkten 14, 15 und 16) wieder einen Zehn-Punkte-Vorsprung. Zur Halbzeit führte Deutschland nach einer brillanten Einzelaktion von Schröder mit 48:36.

Keine Mühe nach der Pause: Deutschland gewinnt erstmals

Nach der Pause entwickelte sich eine ziemlich einseitige Angelegenheit, da Jordanien in der Defensive keine wirkliche Gegenwehr leistete und den Deutschen ein paar Highlight-Plays erlaubte - wie etwa den nächsten Alley-Oop von Kleber (auf Anspiel von Schröder). Zum Ende des dritten Viertels stand ein recht souveränes 64:47.

Deutschland ließ im Schlussviertel nichts mehr anbrennen, startete sogar mit einem 11:0-Lauf in die letzten zehn Minuten und gewann deutlich mit 96:62. Kleber beendete die Partie als Topscorer (18 Punkte, 7/11), Schröder dicht dahinter (10 Punkte, 4/6 - 11 Assists!) - es war insgesamt eine gute Teamleistung, jeder Spieler war involviert und (bis auf Niels Giffey) auch auf dem Scoreboard.

Durch den ersten Sieg bei der WM wahrt das DBB-Team die Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020. Jetzt geht es in den Platzierungsspielen gegen Kanada und den Senegal darum, mit zwei weiteren Erfolgen den ersten Rang zu belegen und dadurch einen Platz bei einem der vier europäischen Qualifikationsturniere zu erreichen. Wird Deutschland in der Platzierungsrunde nicht Erster, muss die Mannschaften hoffen, als eines von zwei europäischen Teams per Nominierung zu einem Qualifikationsturnier zugelassen zu werden.

mkr