Nach einer kurzen aber intensiven Sommervorbereitung durfte nun also auch Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg als letztes Team in den Spielbetrieb der Regionalliga Nord einsteigen. Bis auf den angeschlagenen Christopher Buchtmann konnte Chefcoach Benjamin Duda gegen Aufsteiger Kilia Kiel aus dem Vollen schöpfen. Mit Loubongo, Käuper und Demaj durften auch drei Neuzugänge gleich von Beginn ran. Einzig der neue Top-Stürmer Markus Ziereis, der von der SpVgg Bayreuth gekommen war, musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Der FC Kilia Kiel seinerseits ging im Vergleich zur 2:2-Punkteteilung gegen den Bremer SV nur leicht verändert in das Duell mit dem Ex-Drittligisten. Lediglich Petrick rückte für Seidel in die Startelf.
VfB erstickt Kieler Hoffnungsfunken im Keim
Kiels Chefcoach Nicola Soranno zeigte vorab des Aufeinandertreffens mit dem großen Titelfavoriten keine Ehrfurcht und stellte klar, dass man in der ersten Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte nicht nur die schönen Stadien betrachten, sondern den anderen Teams auf Augenhöge begegnen wollen würde. Dementsprechend mutig gestalteten die Gäste auch die ersten Minuten der Partie. Der heimische VfB brauchte vor rund 2700 Zuschauern im Marschweg-Stadion ein paar Zeigerumdrehungen, um sich mit der forschen Spielweise des Aufsteigers zu akklimatisieren. Dann aber entwickelte sich der erwartete Spielverlauf. Oldenburg bemühte sich um Spielkontrolle und ging mit der ersten Chance direkt in Führung. Wegner brach in den Sechzehner ein und versenkte die Kugel flach im linken Toreck (7.).
Der frühe Treffer spielte den Hausherren natürlich in die Karten. Kiel schien durchaus beeindruckt und kam kaum noch aus der eigenen Hälfte. Oldenburg schnürte den Aufsteiger in Folge vor dem eigenen Kasten ein und holte in der 24. Minute zum nächsten Tiefschlag aus. Auslöser einer ganzen Angriffswelle war ein toller Schnittstellenpass, der die komplette Gäste-Abwehr aushebelte. Niebergall konnte nur noch mit einer Notbremse dazwischenfunken und sah folgerichtig den roten Karton. Den darauffolgenden Freistoß aus rund 20 Metern konnte Schlussmann Pachulski zwar noch zur Ecke klären, beim Eckball im direkten Anschluss war er jedoch machtlos: Demaj drückte den Ball aus kürzester Distanz über die Linie (26.).
In Unterzahl war Kiel nun nur noch in der Defensive gefordert. Als eben jener Demaj nach 39. Minuten dann auch noch auf 3:0 erhöhte, war der Drops quasi schon gelutscht aus Sicht der Gäste. Einen vermeintlich harmlosen Diagonalball bekam Kiel nicht geklärt. Über zwei Stationen wurde der Ball schließlich auf den Doppel-Torschützen durchgesteckt, der im Fallen aus halbrechter Position ins linke Eck vollstreckte.
Ziereis macht den Deckel drauf
Nach der Pause verlor die Partie zunächst etwas an Tempo. Oldenburg musste nicht, Kiel konnte nicht. Zwar gab sich der Aufsteiger nicht auf und brachte hin und wieder den ein oder anderen Angriff zustande, jedoch nichts von dem Kaliber, das die höchst routiniert auftretenden Hausherren aus dem Konzept gebracht hatte. In der 65. Minute war der Deckel dann endgültig drauf. Der eingewechselte Angreifer Markus Ziereis, der für manche als Schlüssel zur Profi-Rückkehr gilt, stellte seine Qualitäten vor dem gegnerischen Kasten gleich mal unter Beweis und nagelte die Kugel von der Sechzehnerkante unter die Latte. In der Schlussphase plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen, ehe Schiedsrichter Mika Jungclaus pünktlich zum Schlusspfiff ansetzte.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Marschweg-Stadion |
| Zuschauer | 2.730 |
Für den VfB Oldenburg geht es nach der bravourösen Regionalliga-Rückkehr schon am kommenden Freitag zum ehemaligen Drittligisten TSV Havelse (Anpfiff 19:30 Uhr). Eine Stunde früher hat Kilia Kiel die Profi-Reserve von Hannover 96 zu Gast (Anpfiff 18:30 Uhr).
