Bundesliga

VfL Wolfsburg: Der zähe Poker um Marmoush und Paulo Otavio

Wolfsburg will mit dem Duo verlängern, aber ...

"Offene Gespräche": Der zähe Poker um Marmoush und Paulo Otavio

Ihre Verträge laufen aus: Omar Marmoush und Paulo Otavio.

Ihre Verträge laufen aus: Omar Marmoush und Paulo Otavio. imago images (2)

Im Dezember sollte geredet werden. Intensiv, es geht um die Zukunft von Omar Marmoush und Paulo Otavio. Die Verträge der beiden Wolfsburger Feldspieler enden im Sommer, gerne würde der VfL mit diesem Duo verlängern. Jedoch: Viele Gespräche in diesem Monat führten noch in keinem Fall zu einer Einigung. Was jedoch auch nicht zwingend eine Tendenz dafür sein muss, dass die Spieler den Klub bald verlassen. Sportdirektor Marcel Schäfer sagt: "Wir befinden uns in offenen Gesprächen mit beiden." Klar ist freilich auch: Ab dem 1. Januar können Marmoush und Paulo Otavio offiziell bei einem anderen Klub unterschreiben.

Deckt sich Marmoushs Gehaltsvorstellung mit seiner Wichtigkeit für den VfL?

An Interessenten dürfte es nicht mangeln, schließlich gehören beide zum Wolfsburger Stammpersonal und können auf eine durchaus ordentliche 15-Spiele-Hinserie zurückblicken. Wie so oft dürfte jedoch das Geld Hauptbestandteil der Verhandlungen sein. Was ist der Klub bereit zu zahlen, was will der Spieler? Gerade im Fall Marmoush ist das eine heikle Frage. Der Ägypter, der schon im vergangenen Sommer gerne zum FC Brentford gewechselt wäre, würde bei der Erfüllung seiner Wünsche zu einem der Wolfsburger Topverdiener aufsteigen. Deckt sich das mit seiner sportlichen Wichtigkeit für den VfL? Zu dem erhofften Grundgehalt von rund vier Millionen Euro sollen auch noch geforderte Signing-Fees hinzukommen, die sich für den Offensivmann und dessen Berateragentur auf insgesamt rund sechs Millionen Euro belaufen sollen.

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Eine gewiss nicht völlig utopische Forderung, schließlich wird es auf dem Markt, am wahrscheinlichsten in England, Klubs geben, die diese Summen bezahlen. Von Wolfsburg aber, das sich in der Amtszeit von Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Schäfer seit 2018 die Kostenreduzierung und Gehaltshygiene auf die Fahnen geschrieben hat, wird der Wunsch in dieser Form kaum erfüllt werden. Was nichts mit mangelnder Wertschätzung für Marmoush zu tun hat. Der VfL erkennt die Entwicklung des 23-Jährigen, sieht das Potenzial, parallel aber auch die Fakten seines bisherigen Wirkens in Deutschland. In der Bundesliga sind in 44 Partien für den VfL und den VfB Stuttgart, wohin er in der vergangenen Saison verliehen war, fünf Treffer und fünf Vorlagen notiert.

Will Paulo Otavio noch etwas anderes erleben?

Paulo Otavio, in seiner Zeit beim VfL seit 2019 immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, drängt sich womöglich der Gedanke auf, nach seinen Deutschland-Stationen Ingolstadt und Wolfsburg noch mal etwas anderes erleben zu sollen. Der 28-Jährige unterschreibt womöglich seinen letzten großen Vertrag. Dass dem Brasilianer der Durchbruch in der Bundesliga gelingt, hatten ihm nur wenige zugetraut, in den vergangenen Jahren verdrängte er aber, wenn er nicht verletzt war, Jerome Roussillon ins zweite Glied. Dessen Kontrakt endet im Sommer und wird nicht verlängert, um Paulo Otavio aber kämpft der VfL.

Gibt's zeitlichen Druck für Marmoush und Paulo Otavio, das grübelnde Duo? "Nein", sagt Schäfer, "es gibt keine Deadline." Die Zeit der Entscheidungen naht aber dennoch.

Thomas Hiete

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