Club-Trainer Klaus Augenthaler änderte sein Team gegenüber der 0:2-Pleite in Berlin auf zwei Positionen. Gomis spielte im Sturm neben Rink, Michalke übernahm dafür den Part hinter den Spitzen für den grippekranken Cacau. Vertragsamateur Wolf musste trotz seiner engagierten Leistung auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte erwartungsgemäß der zuletzt gelb-gesperrte Nikl in die Startelf. Beim VfL Wolfsburg räumte Torwart-Oldie Reitmaier nach 130 Bundesliga-Einsätzen in Folge in Absprache mit Trainer Wolfgang Wolf seinen Platz für Ramovic . Spielmacher Munteanu saß "Länderspiel-geschwächt" zunächst nur auf der Bank, für ihn begann Weiser. Für den gesperrten Petrov lief der wiedergenesene Maric im Sturmzentrum auf.
Das Spiel im Frankenstadion begann schwungvoll. Die Gäste aus Niedersachsen hatten bereits nach zwei Minuten die erste dicke Möglichkeit durch Maric, doch der VfL-Torjäger köpfte eine gefühlvolle Flanke von Rau aus kurzer Distanz an das Außennetz. Die sehr aggressiv zu Werke gehenden Nürnberger kamen in der Anfangsphase hauptsächlich durch Standards vor das VfL-Gehäuse, ohne jedoch wirklich Gefahr auszuüben. Trotzdem ging der Club nach einer knappen Viertelstunde in Führung. Rink spielte Kryznowek mit einem schönen Hackentrick frei, der Pole kam im Strafraum zu Fall, und Schiedsrichter Steinborn zeigte auf den ominösen Punkt. Rink scheiterte mit dem schwach getretenen Strafstoß zunächst an VfL-Torwart Ramovic, doch im Nachschuss war der Brasilianer dann doch erfolgreich. Wolfsburg musste früh wechseln, denn Stürmer Maric und Defensivmann Rau schieden verletzt aus. Juskowiak und Munteanu kamen in die Mannschaft. Dies gab dem Wolfsburger Mannschaftsgefüge aber keinen Knacks. Die Wolf-Elf zeigte gegen die nervösen Nürnberger das gefälligere Spiel und riss immer wieder Löcher in die nicht sattelfeste Defensive des Club, doch der finale Pass kam bei den "Wölfen" nicht. Nürnberg agierte weiter zu sorglos in der Defensive, so dass Wolfsburg mehrere Ausgleichsmöglichkeiten hatte. In der 38. Minute scheiterte Karhan mit einem satten Weitschuss am rechten Pfosten des Nürnberger Gehäuses, beim Nachschuss von Klimowicz vereitelte Kampa mit einer tollen Parade das 1:1. Die Augenthaler-Elf hatte in der 41. Minute ihre beste Szene, doch der von Rink per Kopf am Fünfmeterraum freigespielte Jarolim zögerte, und Biliskov konnte retten. Munteanu hatte kurz vor der Halbzeit bei einem Volley- und einem Weitschuss Pech, beide Male landete der Ball nicht im Nürnberger Netz.
Auch nach dem Pausentee bestimten die ballsicheren Niedersachsen das Geschehen. Die erste Ausgleichchance bot sich Karhan, der aus sechs Metern neben das Tor köpfte. Der Club wurde nur über den agilen Rink gefährlich, der aber nach 53 Minuten Pech hatte, als Weiser einen Schuss im Strafraum gerade noch abblocken konnte. In der abwechslungsreichen Partie waren nach dieser Chance des FCN wieder die "Wölfe" an der Reihe, doch Juskowiak (55.) und Munteanu (56.) brachten den Ball nicht im Nürnberger Tor unter. Nur wenig später hatte der kampfstarke Krzynowek nach einem tollen Solo die Entscheidung auf dem Fuß, doch VfL-Keeper Ramovic konnte den Schuss des Polen mit einem glänzenden Reflex über das Tor lenken. In der 74. Minute profitierten die Franken dann von einem folgenschweren Fehler von Weiser. Der Wolfsburger rutschte am eigenen Strafraum aus, so dass Jarolim an den Ball kam. Der umspielte Ramovic und wurde vom VfL-Keeper zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Krzynowek sicher zum 2:0. Nach 79 Minuten hatte der Aufsteiger aus der Noris dann Glück, als ein Freistoß von Karhan von der Strafraumlinie am Tordreieck landete. Für die Entscheidung sorgte dann Gomis, der einen Querpass von Sanneh in der 86. Minute über die Linie bugsierte.
In einer fußballerisch nicht hochstehenden, aber jederzeit interessanten und spannenden Begegnung gelang dem 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf ein eminent wichtiger Heimsieg. Wolfsburg zeigte sich spielerisch reifer und ballsicherer , doch der VfL konnte die Schwächen in der Nürnberger Defensive nicht nutzen.
Analyse mit Noten folgt am Montagabend