Bundesliga

Nsoki und Szalai: Das 24,3-Millionen-Duell

Franzose auch als Option für linke Bahn vorgesehen

Nsoki und Szalai: Das 24,3-Millionen-Duell

Sie beide kämpfen um die Position in der halblinken Innenverteidigung bei der : Stanley Nsoki und Attila Szalai (v.l.).

Sie beide kämpfen um die Position in der halblinken Innenverteidigung bei der : Stanley Nsoki und Attila Szalai (v.l.). picture alliance (2)

Denn ganz konkret sind es 12,3 Millionen Euro, die der Bundesligist an Fenerbahce zahlt. Das teilte der 28-fache türkische Meister am Montag über den öffentlichen Börsenanzeiger mit. Den FIFA-Solidaritätsbeitrag in Höhe von 615.000 Euro, der unter Szalais bisherigen Vereinen aufgeteilt wird, bestreitet demnach der Süper-Lig-Klub, der dem Vernehmen nach auch von Apollon Limassol zur Kasse gebeten wird. Die Zyprer sollen eine Weiterbeteiligungsklausel in Höhe von 13,5 Prozent halten, damit wären weitere 1,66 Millionen Euro fällig.

TSG letztmals 2017/18 unter 50 Gegentreffern

Damit ist Szalai nun doch Rekordtransfer der TSG, die bisherige Maximalsumme von zwölf Millionen Euro übersteigt sein Kauf also um 300.000 Euro. Auffällig: Drei der vier teuersten Profis beim Emporkömmling, die Innenverteidiger Szalai, Stanley Nsoki und Sechser Diadie Samassekou, sind Defensivspezialisten. Dabei liegt doch eigentlich das Spektakel in der DNA der Kraichgauer, die schon unter ihrem ersten Bundesliga-Trainer, Ralf Rangnick, für einen offensiven Stil standen, später im Speziellen fortgeführt von Markus Gisdol, Julian Nagelsmann und Sebastian Hoeneß. Und auch Pellegrino Matarazzo ist ein eher der Attacke zugeneigter Coach.

Warum also dann so viel Geld für einen weiteren Innenverteidiger? Zumal mit Nsoki ein ebenso wie Szalai linksfüßiger Mann für die halblinke Position in einer Dreier- respektive Viererkette im Kader vorhanden ist und mit zwölf Millionen Euro - so viel kosteten auch Samassekou und der kürzlich zu Al-Ahli transferierte Stürmer Munas Dabbur - nur einen Hauch günstiger war als der Ungar. Nun, dass die Defensive verstärkt werden muss, ist auch eine Folge der vergangenen drei Spielzeiten mit einer hohen Anzahl an Gegentoren von 57 (nur fünf Klubs waren schlechter), 60 (nur drei schlechter) und 54 (nur fünf schlechter). Letztmals unter 50 Gegentreffern blieb die TSG 2017/18 mit deren 48.

Nsoki kann auch die linke Außenbahn bekleiden

Szalai und Nsoki sind ganz eindeutig Positionskonkurrenten für den halblinken Posten in der unter Matarazzo üblichen Dreierkette, insofern liefern sich die beiden ein 24,3-Millionen-Euro-Duell. Zentral eingeplant sind John Anthony Brooks und Kevin Vogt, rechts kämpfen vornehmlich Ozan Kabak und Kevin Akpoguma um das Startelfmandat. Die Leihrückkehrer Kasim Adams und Melayro Bogarde dürften ziemlich chancenlos sein.

Nsoki hat aber noch den Trumpf der linken Außenbahn in der Hinterhand, sollte sich Szalai direkt in die Startelf spielen. Zwar plant Matarazzo dort grundsätzlich eher mit den "Offensivdenkern" Marius Bülter und Robert Skov, die sich im Aufbau eher weit vorne orientieren sollen. Gegen Top-Gegner allerdings wäre der gelernte Innenverteidiger Nsoki die Defensivvariante, um neben mehr Wehrhaftigkeit zudem im Ballbesitz in der eigenen Hälfte eine weitere Anspiel- und Entlastungsstation darzustellen.

Benni Hofmann

Zwischen 1,4 und 100 Millionen: Die Rekordtransfers der Bundesligisten