Bundesliga

Nkunku-Nachfolger Openda: "Ich habe meinen Stil"

Belgier trifft beim Debüt

Nkunku-Nachfolger Openda: "Ich habe meinen Stil"

Traf direkt im ersten Einsatz: Lois Openda.

Traf direkt im ersten Einsatz: Lois Openda. IMAGO/Picture Point LE

Aus dem Trainingslager von RB Leipzig in Bruneck/Italien berichtet Andreas Hunzinger

Im ersten Testspiel im Rahmen Trainingslagers von RB Leipzig in Südtirol gegen Udinese Calcio am Dienstagabend gab es neben dem Endergebnis (1:2) auch etliche Szenen, die Marco Rose als nicht wunschgemäß erachtet haben dürfte. Eine Situation aber, die hatte dem Coach von RB Leipzig definitiv gefallen. Nämlich jene in der 66. Minute: Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte, Pass auf Timo Werner, der den Ball blitzschnell in die Tiefe zu Lois Openda spielt. Der neue Stürmer von RB schlägt einen kurzen Haken nach rechts und platziert die Kugel zum zwischenzeitlichen 1:1 in den rechten Winkel. "Man hat gesehen, dass Lois uns helfen kann. Das Tor hat er super gemacht", lobte Rose den belgischen Nationalstürmer direkt nach dem Spiel.

Rekordablöse für Openda "nicht so schwierig"

Tags darauf sitzt Openda im kleinen Pressekonferenz-Raum des Mannschaftshotels der Leipziger im Brunecker Ortsteil Reischach und stellt sich erstmals seit seiner Verpflichtung den Fragen der Journalisten. Freundlich wirkt Openda, ruhig und zurückhaltend. "Es ist ein gutes Gefühl, mein erstes Tor für RB Leipzig gemacht zu haben", sagt er in Englisch. Dass er mit einer Sockelablöse von 38 Millionen Euro der Rekordtransfer der Leipziger Klubhistorie ist und die Verhandlungen von RB mit RC Lens hart und zäh waren, hat ihn nach eigener Aussage nicht nervös gemacht. "Das war für mich nicht so schwierig", sagt der 23-Jährige, "die Verhandlungen waren der Job meines Managers. Für mich war es einfach, mich auf Fußball zu fokussieren."

RB Leipzig ist das Beste für mich.

Lois Openda

Openda erachtet seinen Wechsel zu RB Leipzig als den idealen nächsten Schritt in seiner Karriere, die in den vergangenen beiden Jahren Fahrt aufgenommen hat. In der Saison 2021/22 gelangen ihm im Dress von Vitesse Arnheim in 33 Ligaspielen 18 Treffer, ehe er nach seinem Wechsel nach Lens im Sommer 2022 in der vergangenen Spielzeit in der Ligue 1 21-mal erfolgreich war. „RB Leipzig ist das Beste für mich“, sagt er über die Wahl seines neuen Arbeitgebers. Die Bundesliga sieht Openda als "sehr gute Liga um sich zu entwickeln". Zu dem Schritt, nach Leipzig zu wechseln, hat ihm auch Domenico Tedesco geraten. "Ich habe ihn ein paar Fragen zu RB gefragt", berichtet Openda über den Austausch mit dem belgischen Nationalcoach und ehemaligen Leipziger Trainer, "und er hat mir positive Antworten gegeben".

Openda vermeidet Torprognose

Nun ist der in Ans bei Lüttich geborene Profi also in Leipzig, und seine Ziele sind: "Ich möchte der Mannschaft helfen, Spiele zu gewinnen." Dass als Folge eventueller Siege auch Titel herausspringen dürfen, verhehlt Openda nicht. Eines macht der neue RB-Angreifer indes nicht: "Ich nenne keine Zahl an Toren, die ich schießen will." Dass die Verantwortlichen bei RB hoffen, dass Openda möglichst häufig trifft, ist ihm bewusst. Ebenso, dass er gewissermaßen als Nachfolger des zum FC Chelsea abgewanderten Christopher Nkunku gilt. Als Last empfindet die neue Leipziger Nummer 17 das nicht. "Das ist kein Druck", sagt der Stürmer, "Christo ist ein Topspieler in der Welt". Openda findet, dass er und Nkunku Gemeinsamkeiten hätten („wir sind schnell und torgefährlich“), sagt aber auch, "nicht zu 100 Prozent. Ich habe meinen Stil".

Den will Openda, der dem ehemaligen Chelsea-Superstar Didier Drogba als sein großes Idol bezeichnet und nach eigenen Angaben auch von seinem Nationalmannschafts-Kollegen Romelu Lukaku "viel gelernt hat", nun in der Bundesliga zum Tragen bringen. Der Treffer gegen Udine war da ein guter Anfang.

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