Bundesliga

"Nicht diszipliniert": Emre Can gibt Dortmunds Mahner

BVB-Dämpfer vor der Champions League

"Nicht diszipliniert": Can gibt Dortmunds Mahner

Nicht nur beim Aufwärmen war Emre Can gewohnt kommunikationsstark.

Nicht nur beim Aufwärmen war Emre Can gewohnt kommunikationsstark. IMAGO/RHR-Foto

Nicht nur aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen wegen Fan-Protesten wollte bei Borussia Dortmunds Auswärtsspiel in Wolfsburg kein richtiger Spielfluss aufkommen. Die Schwarz-Gelben gingen zwar schnell durch Niclas Füllkrugs elftes Saisontor in Führung, besser im Spiel waren zu diesem Zeitpunkt (8. Minute) aber die Wölfe.

Auch in der Folge tat sich der BVB gegen nicht aufsteckende und weiter früh pressende Wölfe schwer, Torchancen sprangen fast gar nicht heraus - wie schon beim letzten Auswärtsspiel bei Aufsteiger Heidenheim (0:0). In der zweiten Hälfte glich Wolfsburg verdient aus, die Niedersachsen hatten schon Ende des ersten Durchgangs den Pfosten getroffen. In der Schlussphase wurde Dortmund wieder aktiver, richtig Zwingendes fehlte aber.

Gute und schlechte Phasen wechselten sich ab

Später am Abend schob sich RB Leipzig durch das 2:0 gegen Gladbach wieder bis auf einen Punkt in der Tabelle an den BVB heran. Das wusste Emre Can unmittelbar nach der Partie noch nicht, dennoch war der Kapitän bei Sky "sehr enttäuscht". In der ersten Hälfte hatte der Sechser noch "gute Phasen" ausgemacht, allerdings habe auch dort schon "der letzte Tick vor dem Tor gefehlt". Auch Gregor Kobel bemängelte das unstete Spiel der Westfalen: "Es war immer so ein bisschen eine Phase, in der wir Kontrolle hatten, dann wieder eine Phase, in der wir zu viele Torchancen zugelassen haben."

Nach einem überzeugenden Auftritt am Freitag vor einer Woche gegen Freiburg (3:0) folgte nun also wieder ein schwächerer. Woran liegt das? Für Can daran, "dass wir nicht zu hundertprozentig die Position gehalten haben mit dem Ball, dass wir nicht diszipliniert waren". Genau dahin müsse man aber wieder hinkommen. "Es ist wichtig, dass wir das in jedem Spiel machen. Wenn wir das machen, sind wir eine gute Mannschaft." Und wenn nicht, dann reicht es in Wolfsburg, das zuvor sechs Spiele sieglos war, nur zu einem 1:1.

Disziplinierter agierten die Wölfe, die gerade Can, der sich im Aufbau von der Sechs zwischen den Innenverteidigern Nico Schlotterbeck und Niklas Süle fallen ließ, immer wieder früh anliefen - und sich so das Unentschieden auch verdienten.

"Nicht übertreiben nach einem Unentschieden"

Für den BVB verlief deshalb die Generalprobe vor dem Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales am Dienstag in Eindhoven (21 Uhr, LIVE! kicker.de) nicht optimal. Dass es zu viel Einfluss auf die K.-o.-Phase hat, denkt Can nicht: "Wir müssen nicht übertreiben nach einem Unentschieden. Wir haben das Champions-League-Niveau zu 100 Prozent." Deshalb reisen Can und Co. auch "mit breiter Brust" ins rund 150 Kilometer entfernte Eindhoven.

Dass es vorne beim BVB nicht wie erhofft lief, lag auch daran, dass in Donyell Malen ein zuletzt wichtiger Faktor (u. a. zwei Tore gegen Freiburg) in der Dortmunder Offensive kurzfristig passen musste. Bereits vor dem Spiel hatte Edin Terzic aber Entwarnung gegeben. Nach einer leichten Knieverletzung kam Malen in Wolfsburg aber nicht zum Einsatz - eine Vorsichtsmaßnahme vor dem Highlight in der Königsklasse.

sts