Bundesliga

Reus erklärt erste Rote Karte seiner Karriere

Zwayer spricht von "Gesundheitsgefährdung"

Reus erklärt erste Rote Karte seiner Karriere

Eine Grätsche mit Folgen: Marco Reus' Derby-Einsatz endete am Samstag vorzeitig.

Eine Grätsche mit Folgen: Marco Reus' Derby-Einsatz endete am Samstag vorzeitig. imago (3)

Ein einziges Mal war Marco Reus bis zum Samstag in seiner Profi-Karriere vom Platz geflogen, und das war auch noch unberechtigt: Am 15. Spieltag der Saison 2016/17 sah er in Hoffenheim nach einem Zweikampf mit Nadiem Amiri Gelb-Rot (41.), was Thomas Tuchel damals zu einer kleinen Wutrede veranlasste.

Ansonsten kam Reus in der Bundesliga in 258 Bundesliga-Spielen mit 30 Gelben Karten aus - bis zum 259.: Im 175. Revierderby musste der BVB-Kapitän nach einer Grätsche gegen Suat Serdar erstmals mit glatt Rot vom Feld (60.); kurz danach war Schalke auf 3:1 davongezogen (Caligiuri 62.) und Dortmund nur noch zu neunt (Rot für Wolf, 65.), noch ein wenig später war das Derby mit 2:4 verloren und der Meistertitel womöglich gleich mit.

"Wer mich kennt, weiß, dass ich niemals den Gegner verletzen möchte"

Wie also kam es zu der verhängnisvollen Szene nach knapp einer Stunde? "Ich komme einen Schritt zu spät. Wer mich kennt, weiß, dass ich niemals den Gegner verletzen möchte. Ich wollte zum Ball gehen, er macht einen Zwischenschritt und ich treffe ihn an der Achillessehne", erklärte Reus seine Rot-Premiere bei "Sky" ganz sachlich und räumte ein: "Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass es eine Rote Karte war."

Auch Felix Zwayer bezeichnete seine Entscheidung - genau wie die Rote Karte für Marius Wolf fünf Minuten später - als "unstrittig": "Ich bin total überzeugt, dass Marco Reus versucht hat, den Ball zu spielen", sagte der Schiedsrichter: "Das ist ihm aber nicht gelungen, weil die Situation anders gelaufen ist, als er sie eingeschätzt hat. Am Ende haben wir zu beurteilen, was passiert, und nicht, was die Absicht ist. Ein gestrecktes Bein auf die Achillessehne mit offener Sohle ist eine Gesundheitsgefährdung, und damit ist die Entscheidung klar."

Zwayer über McKennies Foul: "Rücksichtslos, aber kein brutales Spiel"

Dass Weston McKennie für sein Foul gegen Axel Witsel dagegen mit Gelb davongekommen war (72.), erklärte Zwayer damit, dass der Schalker von der Seite, also nicht von hinten eingestiegen sei. "Diese Abgrenzung ist deutlich da. Auch das ist ein rücksichtsloses Einsteigen, aber kein brutales Spiel."

Kein brutales Spiel? Das konnten die Dortmunder über dieses Derby wahrlich nicht sagen.

jpe

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - FC Schalke 04