Bundesliga

Favre gibt Titel auf - und schimpft über "Skandal"-Regel

BVB-Trainer außer sich wegen Handelfmeter

Favre gibt Titel auf - und schimpft über "Skandal"-Regel

Frust-Derby: Lucien Favre.

Frust-Derby: Lucien Favre. picture alliance

Noch liegt Borussia Dortmund nur einen Punkt hinter Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern, doch schon vor dem Sonntagabendspiel der Münchner in Nürnberg hat Lucien Favre im Meisterschaftsrennen aufgegeben.

Die Frage, ob die 2:4-Heimniederlage gegen Schalke im Derby am Samstag die Entscheidung im Titelkampf war, beantwortete der BVB-Trainer bei "Sky" resigniert mit zwei Worten: "Ja, klar."

Schon vorher hatte Favre klar Stellung bezogen. "Das habe ich noch nie erlebt. Das ist sehr, sehr schwer zu verdauen", sagte er über das Spiel, in dem seine Mannschaft die Nerven verloren und gleich zweimal glatt Rot gesehen hatte - das war in der Bundesliga-Geschichte des BVB zuvor noch nie vorgekommen. "Das müssen wir vermeiden", so Favre über die Platzverweise für Marco Reus (60.) und Marius Wolf (65.), meinte aber auch: "Das war heute keine gute Leistung vom Schiedsrichter."

"Der Fußball macht sich total lächerlich"

Vor allem der Handelfmeter, den Daniel Caligiuri nach guter Dortmunder Anfangsphase ("Wir fangen sehr, sehr gut an, machen ein super Tor") zum schnellen Ausgleich genutzt hatte, machte Favre derart wütend, dass er einmal mehr scharfe Kritik an den Regelhütern übte.

"Das ist so lächerlich, der große Skandal im Fußball seit Jahren", schimpfte der Schweizer. "Wir wollen, dass die Spieler ihre Arme abschneiden. Es wird das Ziel von jedem Gegner, gegen den Arm zu schießen. Ohne Arme hast du kein Gleichgewicht! Du brauchst deine Arme. Das ist eine große Schande für den Fußball. Ich will wissen: Wer hat das erfunden? Der Fußball macht sich total lächerlich."

Favre macht auch Feuerzeug für 1:1 verantwortlich

Und noch etwas störte Favre bei der Entstehung des 1:1, bei der Julian Weigl einen Schuss von Breel Embolo aus kurzer Distanz mit dem Arm gestoppt hatte. Jadon Sancho sei deswegen "nicht auf seiner Position" gewesen, weil er zwei Minuten zuvor beim Jubeln vor dem Schalke-Block "etwas" - nämlich ein Feuerzeug - "an den Kopf bekommen" habe, mutmaßte Favre und schloss frustriert: "Es war viel heute, zu viel."

jpe

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - FC Schalke 04