Es war schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Hamburger SV Ostrzolek für seine linke Seite verpflichten wollte. Und genauso wenig machte der 24-Jährige einen Hehl daraus, dass er Augsburg gen Norden verlassen möchte. "Ich habe mich festgelegt, ich möchte zum HSV", sagte der Verteidiger bereits Mitte Juni der "Augsburger Allgemeinen".
Deshalb schien ein Wechsel nur eine Frage der Zeit zu sein. Der Knackpunkt für das lange Tauziehen war wohl die Höhe der Ablöse und die Suche nach einem adäquaten Nachfolger für Ostrzolek. Die jetzt erzielte Ablöse dürfte die FCA-Verantwortlichen zufrieden gestimmt haben und einen Nachfolger haben die Augsburger ebenfalls schon gefunden: Abdul Rahman Baba wechselte am heutigen Dienstag von Zweitligist Greuther Fürth in die Fuggerstadt.
Für den HSV, der mit dem von Klaus-Michael Kühne gewährten weiteren Darlehen von 17 Millionen Euro eine Transferoffensive starten wollte, ist Ostrzolek nach Valon Behrami (SSC Neapel, 3,5 Millionen Euro) und Nicolai Müller (Mainz 05, 4,5 Millionen Euro) bereits der dritte große Transfer innerhalb kürzester Zeit. Zudem gaben die Hanseaten für Zoltan Stieber (Greuther Fürth, 1,3 Millionen Euro) sowie die bislang ausgeliehenen Johan Djourou (FC Arsenal, 3 Millionen Euro) und Pierre-Michel Lasogga (Hertha BSC, 8,5 Millionen Euro) weitere Millionen aus.
Ostrzolek, der für Augsburg in der Bundesliga 70 Spiele absolvierte, wird mit Nationalspieler Marcell Jansen um den Platz in der Verteidigung konkurrieren und zeitnah zur Mannschaft stoßen.
Müller erstmals dabei - Tah wieder im Teamtraining
Einer, der nach ebenfalls langen Verhandlungen endlich in Hamburg aufgeschlagen ist, ist Neuzugang Müller. Der Stürmer absolvierte bereits am Montag ein erstes Training mit der Mannschaft und zeigte sich nach seinen Adduktorenproblemen vor den Hamburger Fans erstmals torgefährlich, soll im Testspiel bei Rot-Weiß Erfurt am heutigen Dienstag (19 Uhr) seine erste Partie im HSV-Dress absolvieren.
Auch Jonathan Tah, der zuletzt mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte und deswegen mit dem Teamtraining aussetzte, meldete sich zurück und trat die Reise nach Essen mit an. Zuhause blieben dagegen Per Skjelbred, Marcell Jansen (beide Erkältung) und Pierre-Michel Lasogga (Bluterguss im Sprunggelenk).