Zur Halbzeit applaudierte Oliver Glasner seiner Mannschaft, nach 90 Minuten waren es eher gemischte Gefühle beim Wolfsburger Trainer. "Ich habe ein paar Dinge gesehen, die wir diese Woche trainiert haben", erklärte der Österreicher. "Und auch ein paar Dinge, die noch nicht so gut funktioniert haben. Aber das ist ganz normal. Ich bin sehr zufrieden, wie die Jungs das Spiel angegangen sind."
Vor allem mit dem ersten Durchgang konnte der 44-Jährige einverstanden sein. Das Pressing funktionierte, defensiv stand die Mannschaft einigermaßen stabil, und die beiden Treffer fielen genau so, wie sich Glasner das vorstellt. "Beide Tore waren wie 'Wünsch dir was'", freute sich der Trainer. Nämlich: Balleroberung, schnelles Umschalten, konsequenter Abschluss. Zweimal vollendet von Felix Klaus, der mit seinem Doppelpack zum Matchwinner wurde. Schön für den 26-Jährigen: Vor einem Jahr hatte sich der damalige Neuzugang früh in der Vorbereitung verletzt und war für die komplette Hinrunde ausgefallen, nun startet der frühere Hannoveraner direkt durch.
So schwungvoll blieb es jedoch nicht, nachdem Glasner zur Pause komplett durchwechselte. "Ein bisschen wild" sei es gewesen, so der Coach. "Die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht mehr so diszipliniert umgesetzt. Das ist aber kein Beinbruch." Denn nach einer Woche im Training wäre es schon kurios, wenn der VfL direkt das neue Spielsystem komplett beherrschen würde. Und so sagt auch Glasner. "Viele Ansätze waren sehr gut, ich bin froh, dass noch nicht alles geklappt hat."
Neben den bekannten verletzten oder noch urlaubenden Profis fehlten am Samstag auch noch Jeffrey Bruma, der sich im Training eine Stauchung des Sprunggelenks zugezogen hat, und Admir Mehmedi mit muskulären Problemen im Oberschenkel. In der kommenden Woche erhält der Kader dann Zuwachs: Am Mittwoch steigen Neuzugang Xaver Schlager, Felix Uduokhai und der wechselwillige Josip Brekalo ins Training ein. Dann lernen sie den Glasner-Fußball kennen. Nach den ersten 90 Minuten ist der neue Trainer überzeugt: "Die Richtung stimmt."
