Bundesliga

Schreuder? Kein Nagelsmann 2.0

TSG: Rosen über den neuen Coach

Schreuder? Kein Nagelsmann 2.0

Gibt in Zukunft die Richtung bei Hoffenheim vor: Der Niederländer Alfred Schreuder.

Gibt in Zukunft die Richtung bei Hoffenheim vor: Der Niederländer Alfred Schreuder. imago images

"Ich sehe in dieser Veränderung auch große Chancen für uns", erläutert der 40-Jährige im klubeigenen Web-TV. Dabei dürfte Rosen weniger auf das Sportliche abzielen. Denn in der Philosophie Nagelsmanns und seines Nachfolgers (und ehemaligen Co-Trainers) Alfred Schreuder sind die Unterschiede überschaubar, wie Rosen erläutert: "Ich weiß genau, wie er über Fußball denkt und was er entwickeln kann. Er hat einen mutigen, offensiven, aktiven Spielstil für sich definiert. Das ist ja genau das, wofür wir stehen. Das passt also sehr gut."

Nein, vielmehr bietet sich die Chance zur Profilschärfung des Klubs oder einzelner Spieler. Denn wer in den vergangenen dreieinhalb Jahren an die TSG dachte, dachte automatisch an Nagelsmann. Der gebürtige Oberbayer dominierte den öffentlichen Auftritt der Kraichgauer und das hatte nicht nur mit den sportlichen Erfolgen wie dem sensationellen Erreichen der Champions League 2017/18 zu tun. Nagelsmann hat sich in den vergangenen Jahren - ob bewusst oder unbewusst - das Image des tiefschürfenden Tausendsassas gegeben mit manch gutem Spruch und manch nachdenklichem Satz. Authentisch und frisch, aber auch fast schon omnipräsent, was man ihm angesichts der sich permanent selbst überschlagenden Medienwelt nicht zum Vorwurf machen sollte.

Trainersteckbrief Schreuder
Schreuder

Schreuder Alfred

Mit seiner Ruhe, Lebensgeschichte und Erfahrung wird er uns sicher in vielen Bereichen guttun.

Alexander Rosen über Alfred Schreuder

Hoffenheim verliert neben einem hochdekorierten Trainer also auch einen Frontmann, so würde man es wohl in der Musikbranche ausdrücken. Der neue Coach ist menschlich von einem anderen Schlag als der Alte, weiß Rosen: "Der Typ Alfred Schreuder ist sicher anders Julian, aber wir haben auch nie den Nagelsmann 2.0 gesucht. Mit seiner Ruhe, Lebensgeschichte und Erfahrung wird er uns sicher in vielen Bereichen guttun." Der 46-Jährige wäre als Gesicht des Klubs schon eine Art Gegenentwurf zum Energiebündel Nagelsmann. Zurückhaltender, dennoch auch humorvoll und keineswegs ein Knurrer wie einst Huub Stevens, der ihn im Oktober 2015 als Assistent zur TSG mitbrachte. Insofern wird es spannend zu beobachten sein, wie sich die TSG imagemäßig für die Post-Nagelsmann-Ära aufstellt.

Benni Hofmann

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