Bundesliga

Zorc über Frankfurt: "Sie wissen ja, warum sie in München antreten"

BVB hofft auf Bürki-Einsatz in Gladbach

Zorc über Frankfurt: "Sie wissen ja, warum sie in München antreten"

Absolvierte zu seiner aktiven Zeit über 570 Spiele für Borussia Dortmund: Michael Zorc.

Absolvierte zu seiner aktiven Zeit über 570 Spiele für Borussia Dortmund: Michael Zorc. imago images

Bereits ein Blick in den kleinen Presseraum am Trainingsgelände von Borussia Dortmund im Stadtteil Brackel belegte am Donnerstag die besondere Konstellation: 14 TV-Kameras und rund doppelt so viele Journalisten pressten sich in den engen Saal, um den Worten von Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Michael Zorc zu folgen. Deutlich mehr als sonst üblich. Aber der BVB hat schließlich auch nicht in jeder Woche die - wenn auch kleine - Möglichkeit, Deutscher Meister zu werden.

Zwei Punkte (und 17 Tore) Rückstand hat der BVB vor dem finalen Akt der Saison. Dortmund spielt in Mönchengladbach. Die Münchner treffen in der eigenen Arena auf Eintracht Frankfurt. Es ist ein Traum-Finale für die in den vergangenen Jahren nicht gerade mit Hochspannung verwöhnte Bundesliga. Gerade weil es auch für die beiden Gegner noch um viel geht - sowohl die Gladbacher als auch die Frankfurter wollen noch in die Champions League.

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Spielersteckbrief Bürki
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Spielersteckbrief A. Diallo
A. Diallo

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Trainersteckbrief Favre
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Favre Lucien

Einen Kasten Bier müssen wir deshalb nicht dorthin schicken. Die trinken ja ohnehin lieber Äppelwoi.

Michael Zorc über einen zusätzlichen Anreiz für Eintracht Frankfurt

Eine besondere Motivationsspritze aus Dortmund für die Eintracht hält Zorc daher nicht für nötig. "Sie wissen ja selbst, warum sie in München antreten", erwiderte er am Donnerstag auf eine entsprechende Frage, "einen Kasten Bier müssen wir deshalb nicht dorthin schicken. Die trinken ja ohnehin lieber Äppelwoi." Es war der launigste Moment der rund 13-minütigen Pressekonferenz.

Favre über Gladbach: "Sie sind gefährlich"

Während Zorc in die Vergangenheit blickte und - wenn auch meist erst im zweiten Anlauf - über die möglichen Meister-Feierlichkeiten sprach, präsentierte sich Favre wie gewohnt nüchtern. Man müsse sich auf das eigene Spiel konzentrieren, eine Topleistung anbieten, aber auch Gladbach müsse gewinnen. Er werde spannend - auch weil sein Ex-Klub "eine sehr gute Saison" spiele. "Sie sind gefährlich".

Doch wie hoch sind sie nun, die Dortmunder Chancen auf den Titel? Beziffern wollten das weder Zorc noch Favre - wie auch. Eins aber stellten beide klar: Der BVB hat noch nicht aufgegeben, will die kleine Chance, die sich dank des Münchner Remis in Leipzig am vergangenen Samstag noch bietet, nutzen - und hofft auf die besondere Dynamik eines Spieltages mit Final-Charakter. "Wenn wir früh in Führung gehen", prophezeite Zorc, "dann löst das direkt etwas aus." Beim BVB, aber ganz sicher auch in München, wohin das Ergebnis aus Mönchengladbach am Samstag unmittelbar übertragen werden dürfte.

Bürkis Einsatz ist noch offen - Diallo wohl keine Option

Noch offen ist, mit welchem Torhüter Favre in das letzte Saisonspiel starten kann. Roman Bürki absolvierte am Donnerstag einen 20-minütigen und torwartspezifischen Test im Training, anschließend ging er nach einem kurzen Gespräch mit Physiotherapeutin Swantje Thomßen und einem Griff an den hinteren linken Oberschenkel in die Kabine. Favre jedoch war dennoch guter Dinge: "Es sollte okay sein", sagte er zur Blessur seines Keepers. Eine angesichts der Trainingseindrücke durchaus forsche - und für den Schweizer eher ungewohnt klare - Ansage.

Während bei Bürki also Hoffnung besteht, sieht es für Abdou Diallo eher düster aus. Der Innenverteidiger, der meist auf der linken Außenbahn zum Einsatz kam, trainierte auch am Donnerstag nicht. "Vielleicht", so Favre am Donnerstag, "kann er morgen voll trainieren, aber es ist sehr unsicher."

Matthias Dersch