Bundesliga

Doll: "Nicht daran denken, dass man untergehen kann"

Hannover: Trainer wünscht sich Mut im Team

Doll: "Nicht daran denken, dass man untergehen kann"

Lebt den Optimismus vor: Hannovers Trainer Thomas Doll.

Lebt den Optimismus vor: Hannovers Trainer Thomas Doll. imago images

Es ist nominell das schwerste Spiel der Saison, und es dürfte im Vorfeld eine der schwierigsten Pressekonferenzen für Thomas Doll gewesen sein. Der Öffentlichkeit sollte der Trainer des Schlusslichts glaubhaft machen, weshalb die bevorstehende Partie beim FC Bayern vielleicht doch keine unmögliche Mission für Hannover wird. "Da muss viel zusammenkommen", schickt der 53-Jährige allerdings voraus und denkt nicht gleich an Punkte oder ein gutes Ergebnis. "Für mich ist viel wichtiger, mit welcher Einstellung wir ins Spiel gehen. Wir wollen nach München fahren und dort unser bestes Gesicht zeigen."

"Man muss die Überzeugung haben, ihnen wehtun zu können"

Dieses Gesicht soll geprägt sein von Zuversicht, von der zuletzt in Berlin (0:0) und gegen Mainz (1:0) über weite Strecken gezeigten Leidenschaft und Selbstbewusstsein in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten. "Wenn du dich klein machst, hast du überhaupt keine Chance", weiß Doll, "wir müssen mutig agieren und nicht daran denken, dass man untergehen kann." Denn, das lehrt die Erfahrung: "Man bekommt die eine oder andere Möglichkeit, auch gegen die Bayern. Da muss man dann da sein und die Überzeugung haben, ihnen wehtun zu können."

Nach den jetzt zwei nicht verlorenen Spielen fordert Doll erneut "Jungs, die gewillt sind, nicht nur defensiv zu arbeiten, sondern die auch offensiv das Herz in die Hand nehmen. Wenn jeder auf seiner Position das Beste bringt, hat man vielleicht eine Chance, zu bestehen". Der Coach selbst hat gesehen, wie wichtig die beiden jüngsten Spiele ohne Gegentor für die Köpfe waren, und wie sehr die Truppe, allerdings spät in der Saison, allmählich zusammenwächst. Fazit: "Ich vertraue meinen Spielern, dass sie für eine Überraschung gut sind."

"Man weiß nie, was Stuttgart macht"

Selbst, wenn die Vorzeichen in München und auch im Abstiegskampf bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz recht eindeutig sind, will 96 sich tadellos verkaufen. "Wir sollten weiterhin unsere Hausaufgaben machen. Wir wollen Punkte holen, denn man weiß nie, was Stuttgart macht."

Taktisch wird es in der Allianz-Arena für 96 sicher auch darum gehen, gegen einen dominierenden Gegner Räume für Gegenstöße zu nutzen. "Wir haben Schnelligkeit im Team, wir müssen da sein", weiß Doll. Ob hier auch Sprint-Ass Ihlas Bebou nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder mitwirken kann, bleibt vorerst offen. Am Donnerstag trainierte der Togoer, der zuvor das komplette Mannschaftsprogramm absolviert hatte, vorsichtshalber nicht mit. Doll: "Wir müssen noch ein bisschen aufpassen, dass wir kein Risiko eingehen. Wir sprechen noch mit den Ärzten und mit Ihlas selbst. Wenn grünes Licht kommt, nehmen wir ihn gerne mit nach München."

Michael Richter

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