Bundesliga

Trotz guter Leistung und Lob: Kein Platz für Falette?

Hütter: "Ich habe die Qual der Wahl"

Trotz guter Leistung und Lob: Kein Platz für Falette?

Muss sich nach Frankfurts großem Europapokal-Abend wohl erst einmal wieder mit einem Bankplatz anfreunden: Simon Falette.

Muss sich nach Frankfurts großem Europapokal-Abend wohl erst einmal wieder mit einem Bankplatz anfreunden: Simon Falette. imago

Unsicherheiten? Fehlende Abstimmung mit den Kollegen? Nervosität? Keine Spur von all dem! Nach der Rotsperre Evan Ndickas, dem Ausfall Hintereggers und der Tatsache, dass Almany Touré nicht für die Europa League gemeldet ist, blieb Trainer Adi Hütter keine Wahl. Fast drei Monate nach dem letzten Einsatz musste er Falette ins kalte Wasser werfen. "Ich versuche in der großen Gruppe, in der selbstverständlich nicht jeder zufrieden ist, eine Kultur zu schaffen, die mit Respekt und Disziplin behaftet ist. Mit einer positiven und ehrlichen Kommunikation. Das ist dann das Endprodukt: Wenn Spieler, die länger nicht gespielt haben, nahtlos an ihre Vorgänger anknüpfen weiß ich, dass die Mannschaft funktioniert", erklärte Hütter.

Falette beeindruckt Trainer und Kollegen

Der Donnerstagabend hat den Österreicher in dieser Handhabung bestätigt. Falette diente beim 2:0 über Benfica Lissabon als Passabfänger und Abräumer, hielt seine linke Seite dicht. Und das bis zur Erschöpfung. Irgendwann war es dann zu viel. Von Krämpfen geplagt durfte er unter tosendem Applaus der Anhänger in der zweiten Minute der Nachspielzeit seinen Arbeitstag vorzeitig beenden. "Er hat überragend gespielt, der Mannschaft hat er enorm geholfen", lobte Abwehrchef Makoto Hasebe seinen Nebenmann. Schon vor dem Spiel nahm der Japaner seinen Mitspieler zur Seite: "Wir haben viel mit ihm geredet und Spielsituationen abgesprochen. Das hat enorm geholfen."

Spielersteckbrief Falette
Falette

Falette Simon

Spielersteckbrief Hinteregger
Hinteregger

Hinteregger Martin

Spielersteckbrief Ndicka
Ndicka

Ndicka Evan

Spielersteckbrief Toure
Toure

Toure Almamy

Voll des Lobes war auch sein Coach: "Simon Falettes Leistung hat mich beeindruckt. Er hat gezeigt, dass er ein Mentalitätsspieler ist, auf den ich mich verlassen kann." Dabei liegt keine einfache Zeit hinter dem guineischen Nationalspieler. In der Vorsaison noch gesetzt und bei 27 Bundesligaspielen auf dem Feld, musste er sich in der laufenden Saison hinten anstellen. Seine kompromisslose Art passte bestens ins Spielsystem Niko Kovacs. Doch seine Schwächen im Spielaufbau sah Hütter problematischer. Nur je fünf Einsätze in der Liga und dem Europa-Cup stehen zu Buche.

Simon hat gezeigt, dass er in die Mannschaft möchte. Ich habe die Qual der Wahl.

Eintracht-Coach Adi Hütter

Und daran wird sich wohl zunächst auch wenig ändern. Mit Ndicka steht eine Stütze der Eintracht-Defensive am Montagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim VfL Wolfsburg wieder zur Verfügung. Mit Hinteregger wird ihm ein zweiter Kontrahent nach überstandener Oberschenkelverhärtung - ein Einsatz am Montag ist nicht ausgeschlossen - den Rang ablaufen. "Simon hat gezeigt, dass er in die Mannschaft möchte. Ich habe die Qual der Wahl", meinte Hütter dennoch.

Falettes großer Traum

Doch der Europa-League-Einsatz könnte noch wichtig werden. Auch im Hinblick auf seinen großen Traum: Der Teilnahme am Afrika Cup im Sommer mit Guinea. Sein Länderspieldebüt gab er im November vergangenen Jahres, es blieb sein bis dato einziger Einsatz für die Nationalelf. Die fehlende Spielpraxis hat seine Chancen sicher nicht erhöht. Doch Falette hat bewiesen, dass er auf den Punkt bereit ist, sobald er benötigt wird. Guineas Nationaltrainer Paul Put wird es sicher zur Kenntnis genommen haben.

Moritz Kreilinger

Weinzierls Reise in die Vergangenheit - Dolls Serie