Frankfurts Trainer Adi Hütter nahm nach dem 1:3 gegen Augsburg drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Statt Hinteregger (Oberschenkelverhärtung), Touré (nicht im Kader) und Paciencia (Bank) standen Falette, Abraham und Gacinovic in der Eintracht-Startelf.
Benfica-Coach Bruno Lage tauschte nach dem 4:2 gegen Vitoria Setubal ebenfalls dreimal Personal: Ferro, Pizzi und Florentino Luis (alle Bank) wurden von Jardel, Fejsa und Gedson Fernandes vertreten.
Das 3-1-4-2 der Hausherren in Ballbesitz formierte sich auf dem Feld offensiv, einen Frankfurter Sturmlauf gab es in der Anfangsphase aber nicht. Lissabon spielte nämlich mit und nach sechs Minuten beinahe Hinspiel-Dreierpacker Joao Felix frei, Trapp eilte gerade noch rechtzeitig aus seinem Kasten. Zwei Zeigerumdrehungen später gab Kostic links im Strafraum den ersten Eintracht-Schuss ab, weder hart, noch platziert genug (8.). In einer ersten Hälfte, die ansonsten lange ohne die großen Torraumszenen auskam, verteidigten beide Mannschaften konzentriert. Die Hausherren, vorzugsweise über Kostics linke Seite, warfen logischerweise aber deutlich mehr in die Waagschale.
Ein ganzer Meter
Denn rechts war Außenbahnspieler Da Costa mit Joao Felix beschäftigt, den die Eintracht im ersten Durchgang aber im Griff hatte. Selbiges gelang Benfica mit Rebic nicht wirklich: In der 36. Minute behauptete der Vizeweltmeister die Kugel gegen mehrere Gegenspieler am Sechzehner, ehe er für Gacinovic ablegte. Dessen Flachschuss gen langes Eck klatschte an den Pfosten, der lauernde Kostic schob zum 1:0 ein (36.). Das Tor hätte allerdings nicht zählen dürfen, weil der Serbe einen ganzen Meter im Abseits stand. Den Video-Assistenten, anders als in der CL, gibt es in der Europa League erst im Endspiel. Für die Gäste drehte wenig später kurzzeitig Rafa Silva auf, Falette und Hasebe kochten ihn aber ab. Jovic köpfte auf Flanke von Kostic indes aus kurzer Distanz drüber (43.).
Seferovic lässt aus
Europa League, Viertelfinal-Rückspiele
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die portugiesischen Gäste aktiver und offensiver. Joao Felix enteilte gleich mehreren SGE-Verteidigern und gab von der linken Grundlinie nach innen, Falette wäre beinahe ein Eigentor unterlaufen (47.). Fünf Minuten später hob Samaris die Kugel gefühlvoll über Frankfurts letzte Abwehrreihe, Torjäger Seferovic köpfte aber nicht wuchtig genug, sodass Trapp das Spielgerät herunterpflücken konnte. Gacinovic antwortete per Einzelaktion, Fejsa wurde per doppeltem Übersteiger stehen gelassen. Der folgende Schlenzer verfehlte das lange Eck nur um Zentimeter (57.).
Rode ansatzlos - Salvio, Trapp und der Pfosten
Die inzwischen ausgeglichene Partie wurde minütlich intensiver. Jovic vergab aussichtsreich aus wenigen Metern (60.), Joao Felix' Kopfball war kein Problem für Trapp (65.). Dann wurde es laut in der Commerzbank-Arena: Nach einem Fehler von Ruben Dias legte Rebic unfreiwillig für Rode ab, der aus 15 Metern trocken einschoss - 2:0 (67.). Die Hausherren suchten auch weiterhin den Weg nach vorne, Benfica lief die Zeit davon.
Abermals Joao Felix per Kopf näherte sich an (79.), Da Costa spielte einen Gegenangriff nach eigenem Ballgewinn nicht sauber zu Ende (82.). Dann atmeten die Hessen noch einmal tief durch - nach einer Grimaldo-Flanke schoss Salvio volley an den Pfosten, Trapp war noch minimal dran (85.). In den Schlussminuten warfen sich Falette und Co. dann in alle Lissaboner Bemühungen und stehen nach 2:4 und 2:0 etwas glücklich aber auch verdient im Halbfinale der Europa League. Gegner wird dort der FC Chelsea sein. Los geht es am 2. Mai mit einem Heimspiel (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) für die SGE.
Und wie geht es für die beiden Teams weiter? Frankfurt gastiert am kommenden Montag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim VfL Wolfsburg. Etwas später am selben Abend (21.15 Uhr) empfängt Benfica Maritimo Funchal.