Bundesliga

Nagelsmann traut Schreuder den Titel in der Champions League zu

Auch TSG-Coach hat noch die Königsklasse im Visier

Nagelsmann traut Schreuder den Titel in der Champions League zu

Einst gemeinsam bei der TSG Hoffenheim: Alfred Schreuder und Julian Nagelsmann.

Einst gemeinsam bei der TSG Hoffenheim: Alfred Schreuder und Julian Nagelsmann. imago

Bis dahin haben beide noch viel vor. Co-Trainer Schreuder spielt mit Ajax noch um drei Titel, könnte niederländischer Meister und Pokalsieger werden, zudem sind die Amsterdamer nun sogar bis ins Halbfinale der Champions League vorgeprescht mit einem 2:1-Sieg bei Juventus Turin. Nagelsmann verfolgt das Schaffen Schreuders aufmerksam und erkennt im Ajax-Spiel sogar Hoffenheimer Züge. "Ich habe ihm gratuliert", verriet Nagelsmann am Donnerstag, "sie haben einen guten attraktiven Stil und vergeben auch sehr viele Chancen, das erinnert schon manchmal ein bisschen an uns, ehrlich gesagt."

Ajax mit einer Mischung aus Talenten und Erfahrung

Zudem verfüge auch Ajax über eine Mischung aus starken Talenten und erfahrenen Recken. "Ich gönne der Mannschaft. Sie läuft immer unter dem Talentstatus, sie haben aber auch relativ viel investiert, das darf man nicht vergessen, also eine ganz günstige Mannschaft, wie sie immer dargestellt wird, ist sie nicht", so Nagelsmann. "Dass sie zwingend unter die Top Vier in Europa gehören, glaube ich nicht, von daher haben sie es sehr gut gemacht." Der TSG-Coach traut Schreuders und Ajax sogar den Titel in der Königsklasse zu. "Wenn man Real Madrid und Juventus Turin ausschaltet, kann man auch Tottenham ausschalten", so Nagelsmann, "und wenn man ins Finale kommt, kann man es auch gewinnen."

Wir tun gut daran, 15 Punkte holen zu wollen.

Julian Nagelsmann

Seinen Nachfolger als Hoffenheimer Cheftrainer hatte Nagelsmanns Vorgänger seinerzeit in den Kraichgau gelockt: Huub Stevens. Und gegen den tritt die TSG am Samstagabendspiel (20:30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf Schalke an. Mit dem Niederländer, der im Februar 2016 wegen Herzproblemen sein Amt bei der TSG aufgegeben hatte, hatte sich Nagelsmann seinerzeit noch zu einer Art Übergabe verabredet. "Einen intensiven Austausch gab es nicht, wir haben uns damals einmal länger zum Frühstück getroffen, er hat mir seine Eindrücke von den Spielern geschildert, wer sich in welchen Bereichen verbessern muss oder schon gut kann. Das hat auch ausgereicht, um ein gutes Bild zu bekommen."

Stevens-Rückkehr: Nagelsmann war nicht überrascht

Stevens' Rücktritt vom Rücktritt hat Nagelsmann nicht überrascht, "Schalke ist sein Herzensverein, wahrscheinlich hätte er sich auch lieber eine andere Lösung gewünscht, aber die gab es wohl nicht. Ich freue mich, dass es ihm wieder gutgeht und er in der Lage ist, Bundesligatrainer zu sein. Das Wichtigste ist, dass es seinem Herzen gutgeht."

Aber kein Grund, um den 65-Jährigen und dessen Team zu schonen. Nagelsmann will nicht nur auf Schalke gewinnen. "Wir tun gut daran, 15 Punkte holen zu wollen", sagt er vor den letzten fünf Spielen als TSG-Coach, "mit 15 Punkten haben wir noch den attraktivsten Platz ergattert, den man dieses Jahr noch holen kann." Damit dürfte er Champions-League-Rang vier meinen, den hat aktuell Frankfurt inne, fünf Zähler vor Hoffenheim.

Michael Pfeifer