"Das können wir Trainer uns nicht bieten lassen, das geht zu weit": Markus Gisdols scharfe Kritik an den Schiedsrichtern hat am Mittwochabend viel Beachtung gefunden. Dabei ging beinahe unter, dass Referee Tobias Welz (kicker-Note 4,5) beim Spiel gegen Dortmund (1:1) dem BVB einen Handelfmeter verweigert und den Hoffenheimer Trainer, der sich über einen vermeintlich falschen Abseitspfiff heftig bei Linienrichter Rafael Foltyn beschwert hatte, zu Recht auf die Tribüne geschickt hatte.
Letzteres sieht auch der DFB so. Gisdols Verbannung in der 52. Minute sei "absolut in Ordnung" gewesen, sagte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich am Donnerstag in einem Videobeitrag auf der Verbandswebsite. "Er gestikuliert wild mit dem Zeigefinger und fasst den Schiedsrichter auch noch in aggressiver Form an den linken Arm. Ein solches Verhalten kann man als Unparteiischer nicht hinnehmen."
Gisdols Vorwurf, Bayern-Trainer Pep Guardiola erhalte eine Sonderbehandlung ("Wenn Guardiola zehnmal den Schiedsrichter anfasst, wird nicht reagiert"), wies der DFB-Abteilungsleiter zurück. "Dieses Verhalten gilt nicht für spezielle Trainer, sondern für alle Trainer, die sich in diesem Feld bewegen", so Fröhlich. Emotionalität solle durchaus zugelassen, Aggressivität jedoch herausgehalten werden. "Wir haben die Schiedsrichter auf diese Problematik hingewiesen und explizit eine einheitliche Linie gegenüber allen Trainern eingefordert."