Bundesliga

Fink trotzig: "Die Saisonziele werden nicht revidiert"

HSV: Wutrede nach dem 1:5

Fink trotzig: "Die Saisonziele werden nicht revidiert"

"Das war sehr, sehr, sehr schlecht": Thorsten Fink wurde nach dem 1:5 seines HSV gegen Hoffenheim laut.

"Das war sehr, sehr, sehr schlecht": Thorsten Fink wurde nach dem 1:5 seines HSV gegen Hoffenheim laut. Getty Images

Den ansprechenden Auftritt beim 3:3 auf Schalke vor sechs Tagen wollte beim HSV ohnehin niemand überbewerten, Hoffnungen weckte er dennoch. "Ich will dieselbe Gier gegen Hoffenheim sehen", forderte Trainer Thorsten Fink unter der Woche - und wurde bitter enttäuscht. Nach der Pause ließen seine Profis zu, dass aus einem 1:1 ein 1:5 gegen Hoffenheim wurde.

Nach dem 1:2 durch Kevin Volland (51.) wurde die Abwehrarbeit fast gänzlich eingestellt, Roberto Firmino gestatteten Lasse Sobiech & Co. gleich fünf Scorerpunkte (zwei Tore, drei Assists). Acht Gegentore nach zwei Spieltagen - das gab es zuletzt 1987. Als Kapitän Rafael van der Vaart in der 84. Minute ausgewechselt worden war, verschwand er direkt in der Kabine: Frust pur!

"Die Fans müssen für diese Scheiße auch noch Geld bezahlen"

"Wir wurden zu Hause ausgekontert, da kann man nichts schönreden", wusste Keeper René Adler. "Das war katastrophal. Die Fans tut mir leid. Sie müssen für diese Scheiße auch noch Geld bezahlen." Mit der ersten Hälfte konnte Fink noch leben. "Dass wir dann wieder so auseinandergefallen sind", gefiel ihm dagegen keineswegs - entscheidend dabei war das Wort "wieder": Schon in der Vorsaison (1:5 in Hannover, 2:9 in München) und der Vorbereitung (0:2 in Innsbruck, 0:4 in Dresden) hatte er regelmäßig unerklärliche Einbrüche miterleben müssen. "Wir hatten Vorgaben", sagte Heiko Westermann später bei "Sky", "aber dann machte jeder, was er wollte."

An so einem Tag kommt dann alles zusammen - einfach ein Scheißspiel.

Marcell Jansen

Hatte zuletzt nach derartigen Auftritten jeweils der neue Sportchef Oliver Kreuzer die Stimme erhoben und die Mentalität der HSV-Profis infrage gestellt , platzte diesmal Fink der Kragen. "Ich bin nicht genervt, ich bin kampfeslustig", schrie er nach dem Spiel durch den Presseraum. "Die Mannschaft lässt mich seit eindreiviertel Jahren nicht einmal zwei bis drei Spieltage durchatmen." Das Defensivverhalten? "Sehr, sehr, sehr schlecht und ein Lehrbeispiel, wie man es nicht macht."

"Ich werde nicht aufgeben"

Doch so beständig wie die Rückschläge bleiben die ehrgeizigen Vorgaben: "Die Saisonziele werden nicht revidiert", sagte Fink trotzig. Das bedeutet: Einen Platz im Europapokal hält er weiterhin für realistisch. Die nächsten Aufgaben heißen Hertha (A), Braunschweig (H) und Dortmund (A) . "Ich bin unzufrieden, aber ich werde nicht aufgeben", betonte der Trainer. "Wir müssen nach vorne schauen und uns den Kredit bei den Fans zurückholen." Eines steht aber auch fest: "Das", so Adler, "wird eine sehr amüsante Woche."

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