Dortmunds Trainer Lucien Favre vertraute exakt auf die Startelf, die zuletzt 4:0 in Freiburg gewonnen hatte.
Schalkes Coach Huub Stevens hatte im Vergleich zum 2:5 gegen Hoffenheim einen Neuen an Bord: Für Carls begann Oczipka.
Schalke erwartete Dortmund in der Anfangsphase tief gestaffelt, der BVB verzeichnete viel Ballbesitz, dabei aber nur selten Raumgewinn. Phasenweise verschärfte die Favre-Elf mit Direktspiel in der gegnerischen Hälfte das Tempo, biss sich zunächst aber immer wieder fest.
Götze verwertet Sanchos tolles Zuspiel
Bis zur 14. Minute, als Sancho nach Witsels Brustvorlage einen Geistesblitz hatte, den Ball hoch über die Abwehr lupfte. Götze, genau richtig gestartet, köpfte aus sieben Metern hoch ins linke Eck ein. Beim anschließenden Jubel wurde Sancho von einem Feuerzeug aus dem Gästeblock am Kopf getroffen, konnte aber nach kurzer Behandlung weiterspielen.
Caligiuri und Sané drehen den Spieß um
Die Königsblauen waren offensiv unscheinbar geblieben, McKennie unterzog Bürki erstmal einer leichten Prüfung (16.), als Referee Felix Zwayer ein Zeichen aus dem Kölner Keller erhielt. Was war passiert? Embolo hatte vor McKennies Schuss versucht, abzuziehen, aber aus kürzester Distanz Weigls ausgestreckten Arm getroffen. Nach Ansicht der Bilder in der Review-Area zeigte der Unparteiische auf den Punkt - Caligiuri verwandelte sicher zum Ausgleich (18.).
Dortmund machte auch in der Folge das Spiel, schraubte seine Ballbesitzquote zwischenzeitlich auf 86 Prozent hoch, wurde aber in kampfbetonter Atmosphäre kaum gefährlich. Anders die Königsblauen, die ihre zweite Chance nach einem Standard nutzten: Sané übersprang nach Caligiuris Ecke Akanji und nickte ein (28.).
Danach verschanzte sich die Stevens-Elf weitgehend in der eigenen Hälfte, verengte geschickt die Räume. Dies und auch robuste Mittel (drei Gelbe Karten) genügte, um den zu ungenau und ohne Durchschlagskraft agierenden BVB bis zur Pause in Schach zu halten.
Bundesliga, 31. Spieltag
Unverändertes Bild nach dem Wechsel: Die Borussia lief gegen das Abwehrbollwerk des aufopferungsvoll kämpfenden Kontrahenten immer wieder an, sich aber ein ums andere Mal fest. Einzige Ausbeute nach zehn Minuten war ein strammer, aber etwas zu hoher Distanzschuss von Guerreiro (54.).
Alcacer kommt - die Ereignisse überschlagen sich
Favre brachte Alcacer für Delaney (56.), noch mehr Offensivdruck sollte es nun richten für die Hausherren. Doch der Schuss ging komplett nach hinten los. Erst grätschte Reus Serdar von hinten in die Parade, Zwayer zückte die Rote Karte (60.). Weil Caligiuri den fälligen Freistoß aus 25 Metern traumhaft in den Winkel verwandelte, wurde die Borussia doppelt bestraft - 3:1 (62.).
Irren fünf Minuten setzte dann Wolf die Krone auf, die Nerven schienen blank zu liegen: Wieder Serdar war im Mittelfeld Leidtragender eines Tacklings von hinten, folgerichtig schickte Zwayer auch den Rechtsverteidiger mit glatt "Rot" vom Platz (65.).
Embolo lässt Witsel Hoffnungsschimmer schnell verblassen
Derbysieg: Schalker Freudentaumel nach dem 4:2 durch Breel Embolo (Mitte). Getty Images
Die Stevens-Schützlinge ließen mit dem Zwei-Tore-Vorsprung und der doppelten Überzahl im Rücken den Ball zirkulieren, wollten die Partie locker zu Ende spielen. Der BVB schien geschlagen, war aber urplötzlich nach Witsels Anschlusstor wieder im Spiel (84.). Weil Embolo die prompte Antwort parat hatte (86.), feierte Schalke schließlich den Derbysieg und die Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage.
Dortmund, das zunächst auf Reus und Wolf verzichten muss, gastiert am Samstag (18.30 Uhr) in Bremen. Für Schalke geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Augsburg weiter.