Freiburgs Coach Christian Streich tauschte im Vergleich zum 1:2 in Bremen dreimal: Höfler (nach Gelb-Sperre), Frantz und Waldschmidt spielten für Nico Schlotterbeck, Abrashi und Gondorf (alle Bank).
Dagegen beließ es Dortmunds Trainer Lucien Favre nach dem 2:1 gegen Mainz bei einer Änderung: Guerreiro verdrängte Bruun Larsen auf die Bank.
Bei frühlingshaften äußeren Bedingungen brauchte vor allem der BVB ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Nach kurzer Abtastphase, in der der SC einen ordentlichen Eindruck machte, nutzten die Westfalen jedoch direkt ihren ersten Torschuss und gingen in Führung: Nach einem Einwurf hebelten Reus, Götze und Guerreiro mit einer schnellen Kombination die gegnerische Deckung aus, Reus bediente anschließend von der linken Grundlinie aus Sancho in der Mitte - 1:0 (12.).
BVB legt nicht nach
Bundesliga, 30. Spieltag
Der BVB hatte im Stile einer Spitzenmannschaft zugeschlagen und in den folgenden Minuten das Momentum auf seiner Seite, auch weil der Sport-Club sichtbar am Rückstand zu knabbern hatte. Reus (19.) und Wolf (21.) kamen zu weiteren Möglichkeiten, legten aber nicht nach.
Die Dortmunder hatten mehr Ballbesitz und die Kontrolle über das Spiel, agierten immer mal wieder aber auch unkonzentriert und offenbarten zudem auf den Flügeln defensive Schwächen. Und der SC war gewillt, diese zu nutzen. Freiburg machte das Spiel breit, schob mit den Außenverteidigern etwas mehr nach vorne und hätte in der 26. Minute beinahe ausgeglichen: Bürki parierte jedoch Waldschmidts satten Schuss aus 18 Metern.
Dortmund gibt die Kontrolle aus der Hand
Dennoch: Gefährliche Abschlüsse waren an diesem Ostersonntag ebenso selten wie temporeiche Aktionen. Freiburg war bemüht, tat sich aber sichtlich schwer, klare Chancen zu kreieren. Dortmund agierte zunehmend passiver und lief Gefahr, die Kontrolle über das Spiel abzugeben - und das passierte dann auch. Die Streich-Elf wurde merklich besser, ging aber dennoch mit einem 0:1 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff zeigte sich das gleiche Bild: Freiburg bemüht, aber harmlos, Dortmund abwartend. Pech hatte Wolf, der unmittelbar nach dem Seitenwechsel unglücklich umknickte und kurz darauf für Toprak ausgewechselt werden musste (56.). Da stand es allerdings schon 2:0 für die Westfalen: Guerreiro hatte nämlich zwei Minuten zuvor einen wunderbaren Pass in die Tiefe auf Reus gespielt, der wiederum gekonnt mit rechts ins lange Eck vollendet hatte.
Götze und Alcacer machen es klar
Drin das Ding: Mario Götze (r.) trifft zum 3:0. imago
Der zweite Treffer hatte gesessen, der SC wirkte anschließend etwas gehemmt, während die Dortmunder fortan Ball, Gegner und Tempo kontrollierten. Der BVB ging dabei keine unnötigen Risiken ein, musste das aber auch gar nicht. In dieser Phase kam bei den Gastgebern Daferner zu seinem Bundesliga-Debüt (66.). Etwas später hätte der 21-Jährige dann beinahe noch den Anschlusstreffer erlebt. Weil Waldschmidt aber aus 13 Metern knapp verzog (71.), blieb es beim komfortablen 2:0 aus Sicht der Borussen.
Nach 79 Minuten machte der BVB den Deckel drauf: Sancho rannte bei einem Konter über links Stenzel davon und bediente Reus, der prima gekreuzt hatte. Der BVB-Kapitän legte anschließend quer nach innen in den Fünf-Meter-Raum zu Götze - 3:0. Das war nicht der Endstand, denn Stenzel spielte im eigenen Fünfer mit der Hand, sodass der eingewechselte Alcacer die Ehre bekam, vom ominösen Punkt aus wuchtig das 4:0 zu markieren (87.). Der BVB blieb damit auch im 16. Spiel in Folge gegen Freiburg ungeschlagen und stellte damit einen alten Vereinsrekord ein - zwischen 1992 und 2007 waren die Westfalen gegen den 1. FC Nürnberg genauso lang unbezwungen.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag weiter: Der SC Freiburg tritt dann bei RB Leipzig an, während die Dortmunder Borussia Erzrivale Schalke 04 zum Revierschlager empfängt - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.