96-Coach Michael Frontzeck vertraute gegen Bremen derselben Elf, die in der Vorwoche 1:1 beim VfL Wolfsburg spielte.
Bremens Trainer Viktor Skripnik tauschte im Vergleich zum 0:3 gegen Leverkusen gleich viermal Personal: Galvez, Grillitsch, Ulisses Garcia (nach Zehenbruch) und Bartels (nach Gelb-Rot) erhielten den Vorzug vor Lukimya, Öztunali, Pizarro und Kroos.
"Wir sind der Favorit", hatte Werder-Coach Skripnik im Vorfeld des kleinen Nordderbys gesagt. Und mit diesem Selbstverständnis traten die Grün-Weißen zunächst auch auf. Bremen war die bestimmende Mannschaft in den Anfangsminuten, hatte etwas mehr Ballbesitz und erste kleine Möglichkeiten. Pech hatte Werder bei einem Handspiel Marcelos gegen Ujah (23.), welches Schiedsrichter Peter Sippel übersah und den Gästen damit eine exzellente Freistoßmöglichkeit verwehrte.
Andreasen prüft Wiedwald - Ujah an die Latte
Hannover fand anschließend immer besser ins Spiel. Auch weil Karaman auf der linken Seite und Kiyotake für mehr Wirbel sorgten. Eine Flanke des Deutsch-Türken bereitete auch die beste Chance des ersten Durchgangs vor: Andreasen scheiterte vom rechten Fünfereck an Werder-Schlussmann Wiedwald (35.).
Der 8. Spieltag
Werder versuchte sich häufig im schnellen Umschaltspiel und kam so zu seiner größten Gelegenheit: Nach einer Bartels-Bogenlampe köpfte Ujah das Leder aus kurzer Distanz an den Querbalken (42.).
Sané nutzt Vestergaards Timing-Problem
Mit unverändertem Personal starteten beide Klubs in die zweite Hälfte. Die erste Großchance hatte Werder mit einem Junuzovic-Freistoß, welchen Zieler exzellent parierte. Im Gegenzug jubelten dann die Hausherren. Sané setzte sich nach einer Kiyotake-Ecke im Kopfballduell mit Vestergaard durch und nickte zum 1:0 ein (55.).
Es folgte die beste Phase von 96, in der die Niedersachsen mit Tempo und teilweise sehenswerten Kombinationen nach vorne spielten. Werder dagegen brachte "Heilsbringer" Pizarro, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feierte.
Zieler hält den Dreier fest
Mit zunehmender Spieldauer zog sich Hannover immer mehr zurück. Werder erhöhte hingegen die Schlagzahl und verzeichnete zahlreiche Abschlüsse. Die größte Möglichkeit vereitelte Zieler mit einem tollen Refelx nach einem Grillitsch-Kopfball (73.). Auf der Gegenseite ließ der eingewechselte Erdinc eine gute Konterchance und die mögliche Vorentscheidung liegen - Wiedwald parierte (78.).
So blieb es in der Schlussphase spannend und Werder warf alles nach vorne. Doch sämtliche Abschlüsse konnten das Gehäuse von Zieler nicht mehr in Gefahr bringen, sodass Hannover seinen ersten Saisonsieg verbuchte und Werder nach der vierten Niederlage in Folge in eine handfeste Krise stürzte.
Hannover ist nach der Länderspielpause am Sonntag, den 18.Oktober (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln zu Gast. Bremen erwartet einen Tag früher zur gleichen Zeit daheim den Rekordmeister Bayern München.