SC-Trainer André Breitenreiter stellte nach dem 2:1-Sieg in Hannover nur auf einer Position um: Rupp ersetzte im Mittelfeld Vrancic.
Pep Guardiola nahm im Vergleich zum 0:0 gegen Schachtar Donezk in der Champions League zwei Wechsel vor: Schweinsteiger und Götze erhielten eine schöpferische Pause, Lewandowski und Badstuber begannen.
Dankert entscheidet kurios
Während der Rekordmeister mit einem 4-2-3-1-System agierte, entschied sich Breitenreiter dazu, die defensive Zentrale mit Ziegler um einen dritten Verteidiger zu erweitern. Flankiert von den Außen Heinloth und Hartherz empfing Paderborn den Tabellenführer daher mit einer Fünferkette in der Abwehr. Ein strategisches Mittel, dass den Münchner zunächst durchaus Probleme bereitete. Trotz viel Ballbesitz gelang es dem FC Bayern in den 20 Minuten kaum einmal, auch nur bis an den Strafraumrand der Hausherren vorzudringen - von Torabschlüssen ganz zu schweigen.
Der 22. Spieltag
Paderborn wagte sich selbst nur selten mit Tempo nach vorne. Immerhin verfehlte Meha mit einem tückischen Flatterball aus mehr als 25 Metern das Tor von Neuer nur knapp (12.). Bereits wenige Minuten zuvor bot sich dem SCP beinahe eine gute Freistoßchance, nachdem Neuer einen leicht von einem Paderborner abgefälschten Rückpass Boatengs mit den Händen aufgenommen hatte. Doch nachdem Referee Bastian Dankert zunächst abgepfiffen und den Arm zu einem indirekten Freistoß gehoben hatte, nahm der Unparteiische diese Entscheidung nach kurzer Diskussion wieder zurück (9.).
Eine einzige Unaufmerksamkeit der bis dahin zweikampfstarken und disziplinierten Breitenreiter-Elf genügte dem FC Bayern, um Mitte der ersten Hälfte mit der allerersten Großchance der Partie in Führung zu gehen. Weil Hartherz die Abseitsfalle aufhob, tauchte Lewandwoski nach Weiterleitung eines Alaba-Passes völlig frei vor Keeper Kruse auf und schob abgeklärt zum 1:0 für die Gäste ein (24.).
Heimspiel vor ausverkauftem Haus: André Breitenreiter in Paderborn. Getty Images
Der Treffer veränderte den Spielverlauf kaum. Der SCP agierte weiter vorsichtig aus massierter Defensive. Gegen die Münchner Effektivität war indes kein Kraut gewachsen. Denn mit der zweiten Torchance gelang Lewandowski in der 37. Minute prompt das 2:0: Nach abgefälschtem Schuss von Müller schaltete Ribery links im Sechzehner schnell und bediente den Polen im Fünfmeterraum, der per Direktabnahme einschob. Danach wurden die Ostwestfalen kurzzeitig etwas offensiver, Kachunga und Rupp boten sich kleinere Schussmöglichkeiten. Noch vor der Pause einem Treffer näher kam allerdings Robben, dessen Linksschuss aus 22 Metern nur knapp am Tor vorbeistrich (43.).
Rot für Hartherz - Tor für Weiser
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Paderborner wie in den letzten Minuten der ersten Hälfte ein paar offensive Ansätze: Kachunga wurde nach einem Freistoß im Strafraum gerade noch abgeblockt (49.). Wenige Minuten später versuchte sich Meha mit einem listigen Heber aus dem Mittelkreis, der jedoch nicht nur über Neuer, sondern auch ein Stück über die Querlatte segelte (53.). Danach allerdings übernahm der Rekordmeister wieder vollumfänglich das Zepter. Nachdem Robben am Fünfmeterraum beim Versuch eine Flanke anzunehmen von Hartherz zu Fall gebracht wurde, gab es Strafstoß und die Rote Karte für den Linksverteidiger. Der gefoulte Niederländer vollendete souverän zur 3:0-Vorentscheidung (62.).
Nach dem dritten Gegentreffer und der numerischen Unterlegenheit war die Gegenwehr der Breitenreiter-Elf weitestgehend gebrochen. Mit deutlich weniger Mühe als noch zuvor kombinierten sich die Münchner nun an und in den Paderborner Strafraum. Weitere Tore waren so nur eine Frage der Zeit. Zunächst landete ein Klärungsversuch, der an Robbens Brust hängenblieb, genau bei Ribery, der aus etwa 14 Metern maßgenau einschoss (72.). Nur wenige Minuten später sorgte die Koproduktion zweier Joker für das 5:0 für die Gäste: Rode spielte Weiser mit einem hohem Ball rechts im Strafraum frei, der per geschicktem Heber ins lange Eck traf (78.).
Damit aber noch nicht genug: In der 86. Minute spielte Ribery links im Strafraum Katz und Maus mit Meha und bediente dann Robben in der Mitte, der mühelos per Direktabnahme den 6:0-Endstand markierte.
Für Paderborn geht es am Sonntag nächster Woche (15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach weiter. Die Bayern empfangen bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) den 1. FC Köln.