München drängt nach vorne - Lewandowski lässt Hochkaräter liegen
Herthas Trainer Jos Luhukay vertraute auf dieselbe Startelf vom 2:1 beim 1. FC Köln . Bayerns Coach Pep Guardiola tauchte hingegen dreimal Personal und brachte nach der 2:3-Niederlage in der Champions League bei Manchester City Dante, Götze und Müller für Benatia, Höjbjerg und Rode (alle Bank).
Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für die Hauptstädter: Schon in der zweiten Minute flankte Müller flach von rechts an den Fünfmeterraum, wo Lewandowski frei stand und nur haarscharf über die Latte schoss. Fortan schmiss München die Passmaschine an, generierte über weite Strecken über 80 Prozent Ballbesitz. Dabei verlagerte der FCB das Geschehen tief in die gegnerische Hälfte. Einzig Boateng und Dante sicherten auf Höhe der Mittellinie defensiv ab, die anderen acht Feldspieler wirbelten rund um den gegnerischen Strafraum mit zahlreichen Kurzpässen und direkten Kombinationen.
Pure Dominanz der Bayern - Robben trifft
Guardiola ließ sich hierbei eine neue Strategie einfallen: Robben agierte als hängende Spitze, Müller und Lewandowski ließen sich dafür auf die Flügel fallen. Neben Robben begleiteten auch Ribery und Götze zentrale Rollen und fungierten als Ballverteiler im Mittelfeld. Zusätzlichen Druck erzeugten die hoch stehenden Außenverteidiger Rafinha und Juan Bernat.
Unter dem Strich wurde der Druck der Gäste mit jeder Minute größer. Eine feine Direktpasskombination über Götze und Müller spielte Robben an der Strafraumgrenze frei. Der Niederländer beförderte die Kugel mit einem gefühlvollen Schuss aus 18 Metern präzise ins linke Eck. Torwart Kraft war zwar noch dran, konnte das 0:1 aber nicht verhindern (27.). Auch in der Folge dominierten die Bayern die Partie nach Belieben, gewannen 60 Prozent der Zweikämpfe, spielten mehr als viermal so viele Pässe wie die Hauptstädter und hatten mit dem Pausenpfiff ein Torschussverhältnis von 10:0.
Die Alte Dame wird mutiger
Der 13. Spieltag
In der Pause schien Luhukay die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft präsentierte sich mit Wiederbeginn wie ausgewechselt: Hertha schob konsequent hinten raus und startete selbst Angriffe. Daraus resultierte etwa der erste Torschuss durch Schieber (48.). Vor allem aber schafften es die Berliner, zu entlasten, und sich so auch dem Würgegriff des FCB zu befreien. In Form von Toren konnte sich die Alte Dame für dieses Engagement aber nicht belohnen.
Luhukay legte deshalb personell nach und brachte mit Kalou einen frischen Angreifer sowie mit Ronny einen Standardspezialisten. Letzterer produzierte die gefährlichste Gelegenheit für die Hauptstädter, als er einen 35-Meter-Freistoß direkt aufs Tor hämmerte. Neuer bändigte das harte Geschoss des Brasilianers erst im Nachfassen und gerade noch vor dem einschussbereiten Hegeler (71.).
Kraft rettet mehrfach gegen Lewandowski
München wurde hingegen erst in der Schlussphase wieder wirklich gefährlich: Nach einem Zuckerpass von Robben tauchte Lewandowski frei vor Kraft auf. Der Torwart machte sich aber groß, blieb lange stehen und parierte sehenswert (83.). Auf der anderen Seite nahm Brooks einen Ronny-Freistoß am linken Sechzehnereck mit der Brust an und drosch das Spielgerät nur Zentimeter über die Latte (86.). Der Schlussakkord gehörte einmal mehr Lewandowski, der an diesem Nachmittag in Kraft seinen Meister fand: Der Keeper entschärfte den nächsten Alleingang des Polen (89.). Es blieb beim 1:0 für den FCB.
Berlin tritt am nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach an. Drei Stunden später (18.30 Uhr) sind dann auch die Bayern zu Hause gegen Bayer Leverkusen gefordert.