Frankfurt nervös - Hertha agiler
Frankfurts Trainer Armin Veh konnte nach dem 1:1 gegen Augsburg wieder auf Aigner, Inui, Meier und Russ zurückgreifen und stellte das Quartett für Anderson (nicht im Kader), Flum (5. Gelbe), Joselu und Schröck (beide Bank) in die Startelf. Hertha-Coach Jos Luhukay veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1 Sieg in Dortmund auf drei Positionen: Langkamp, Niemeyer und van den Bergh begannen für Cigerci (Achillessehnenprobleme), Kobiashvili und Ndjeng (beide Bank).
Beide Mannschaften ließen es ruhig angehen und setzten auf einen geduldigen Spielaufbau. So spielte sich das Geschehen lange ausschließlich im Mittelfeld ab. Vor allem die Eintracht wirkte aber nervös und lud die Hauptstädter durch leichtsinnige Fehlpässe immer wieder ein. Daraus schlug Allagui beinahe Kapital (13., 15.).
Meier aus dem Nichts
Der 18. Spieltag
Taktisch stellte sich Frankfurt in einem 4-4-2-System auf. Die Doppelspitze Meier/Rosenthal hing offensiv komplett in der Luft, arbeitete dafür aber defensiv mit. So brachte die tief stehende Eintracht möglichst schnell viele Spieler hinter den Ball und machte so die Räume eng. Berlin stand dagegen sehr hoch - vor allem die Viererkette rückte weit auf - und startete immer wieder Angriffe über die Flügel. In den Strafräumen blieb es aber trotzdem weitestgehend ruhig.
Aus dem Nichts fiel dann plötzlich das 1:0: Als letzer Mann drosch Russ die Kugel nach vorne. Skjelbred wollte im Mittelfeld klären, traf aber den Ball nicht und produzierte einen Schwinger. Dadurch konnte Meier frei aufs Tor zulaufen und traf aus elf Metern platziert ins linke Eck (36.). Fortan waren die Hauptstäder total verunsichert und kamen kaum noch über die Mittellinie. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Knifflige Szene: Hertha bleibt Strafstoß verwehrt
Zweikampf: Frankfurts Carlos Zambrano (li.) gegen Berlins Per Ciljan Skjelbred. picture alliance
Der zweite Durchgang startete sehr zerfahren. Fehlpässe und Fouls wechselten sich beinahe regelmäßig ab. In wirklicher Spielfluss war so nicht zu erkennen. Die Partie verlor immer mehr an Niveau. Darauf reagierten beide Trainer und brachten mit Flügelflitzer Schröck und Standardspezialist Ronny (beide 56.) frische Kräfte.
Entscheidende Auswirkungen hatten diese Maßnahmen allerdings nicht. Tempo und Torchancen suchten die 42.000 Fans in der Commerzbank-Arena weiterhin vergeblich. Für einen Aufreger sorgte hingegen Zambrano. Ramos drang gegen den Peruaner in den Strafraum ein. Dabei erwischte der Innenverteidiger den Stürmer mit dem Ellenbogen im Gesicht. Doch statt auf den Punkt zu zeigen, gab Schiedsrichter Dr. Jochen Drees einen Freistoß für die Eintracht (71.).
Kein Druck in der Schlussphase
Auch in der Schlussphase blieb die große Schlussoffensive der Berliner aus. Die Gäste kamen kaum zum Abschluss und deshalb auch nicht mehr gefährlich auf. Die Eintracht stand sehr tief und fing sämtliche Angriffsbemühungen ab. Wenige Entlastungskonter endeten im Nichts oder wurden vergeben (Meier, 90.). So blieb es beim 1:0.
Für Frankfurt geht es nächste Woche am Sonntag (17.30 Uhr) mit einem schweren Auswärtsspiel beim FC Bayern München weiter. Hertha BSC hat kurz zuvor (15.30 Uhr) Heimrecht gegen den 1. FC Nürnberg.