Hamburgs Coach Bert van Marwijk wechselte im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Mainz dreimal: Lam, Westermann und Ilicevic spielten für Rincon, Djourou und Beister. Der fragliche Jansen (grippaler Infekt) wurde rechtzeitig fit, während sich die Winter-Transfers John (Benfica) und Bouy (Juventus) auf der Bank wiederfanden.
Schalkes Trainer Jens Keller indes tauschte im Vergleich Nullnummer in Nürnberg zweimal: Huntelaar kehrte ins Sturmzentrum zurück, während Boateng im Mittelfeld Stellung bezog. Szalai saß auf der Bank, während der freigestellte Jones ganz im Kader fehlte.
Schlichtweg verhalten präsentierte sich die Partie über weite Phasen des ersten Durchgangs. Sowohl die Schalker als auch der HSV waren anfangs noch auf der Suche nach Struktur im eigenen Spiel. Schließlich waren es die Königsblauen, die sich als erste stabilisierten und das Heft in die Hand nahmen und über Boateng (12., 16.) erste Halbchancen kreierten.
Der 18. Spieltag
Dennoch war es kein berauschendes Fußballfest, vielmehr durchschnittliche Magerkost. Primär lag das daran, dass es auf beiden Seiten an Präzision im Spielaufbau mangelte, was dazu führte, dass vor den Toren meist gähnende Leere herrschte. Den HSV traf dann noch das Verletzungspech: Zuerst zwickte es Lasogga im Oberschenkel und musste unmittelbar gegen Neuzugang und Bundesliga-Debütant John ausgewechselt werden. Etwas später blieb dann Lam mit einer Sprunggelenksverletzung liegen. Diekmeier kam so zu seinem 100. Bundesliga-Spiel und musste nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung direkt den Gegentreffer verkraften: Farfan schlug eine Flanke von rechts mustergültig nach innen zu Huntelaar, der in bester Torjägermanier per Kopf die nicht unverdiente 1:0-Führung für Schalke besorgte (34.). Kurios: Der "Hunter" schoss seine letzten sechs Tore gegen die Hamburger!
Gegen Ende des ersten Durchgangs wachten die Hanseaten endlich auf und sorgten nun ihrerseits für Wirbel. Weil van der Vaart, der nach Lasoggas Abgang eine "falsche Neun" gab, per Freistoß (39.) und Jansen aus 15 Metern (40.) an Fährmann scheiterten, änderte sich am Halbzeitstand allerdings nichts.
Jansens gebrauchter Tag - Meyer sorgt für Bewegung im Stadion

Musste früh raus: Hamburgs Lasogga (re.), hier im Duell mit Matip. Getty Images
Auch nach Wiederanpfiff zeigten sich die Hamburger weiter engagiert und setzten über Ilicevic (46.) gleich mal ein Ausrufezeichen. Wer aber gedacht hatte, der HSV würde nun zur fulminanten Aufholjagd blasen, der wurde eines Besseren belehrt. Vor allem Jansen erwischte einen gebrauchten Tag: Der Nationalspieler war sowohl am zweiten als auch am dritten Gegentreffer nicht unwesentlich beteiligt: Zuerst hielt sich der Linksverteidiger bei Felipe Santanas Befreiungsschlag vornehm zurück und leitete so das 2:0 von Farfan ein (53.) - auch der herausgeeilte Drobny agierte in dieser Szene nicht glücklich. Drei Minuten später mündete Jansens folgenschwerer Fehlpass in einem Konter, den Meyer trocken vollendete - 3:0.
Das war der Nackenschlag für den HSV, der sich von diesem Schock nicht mehr erholte und in der Folge die Königsblauen im Grunde gewähren ließ. S04 kontrollierte das Geschehen nun nach Belieben, ohne dabei großartig zu glänzen. Zahlreiche Fans wollten sich das nicht mehr antun und verließen das weite Rund. Die Reihen lichteten sich merklich und die Begegnung verflachte zusehends, wusste offensiv praktisch überhaupt nicht mehr zu begeistern und plätscherte demnach weitgehend ereignislos ihrem Ende entgegen. Der letzte Aufreger war dann aber doch den Hausherren vorbehalten, als Badeljs fulminanter 18-Meter-Schuss an den rechten Pfosten krachte (79.).
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag gefordert: Der HSV reist nach Hoffenheim, Schalke empfängt den VfL Wolfsburg - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.