Bremens Trainer Thomas Schaaf nahm gegenüber der 0:1-Niederlage in Leverkusen vier Veränderungen vor: die Wiedergenesenen Wolf, Bargfrede und Pizarro standen an Stelle von Prödl, Wesley und Thy in der Startelf. Außerdem ersetzte Marin Ekici.
Freiburg-Coach Marcus Sorg setzte nach dem 1:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 ebenfalls auf neue Kräfte. Neben Bastians, der für den verletzten Kapitän Butscher auf die linke Außenverteidigerposition rückte, standen Williams und Reisinger für Mujdza und Putsila bei Anpfiff auf dem Feld.
Es war ein munterer Beginn im Bremer Weserstadion. Beide Teams gingen offensiv eingestellt in die Partie, und so wogte das Geschehen in der Anfangsphase hin und her. Die Gäste zeigten dabei allerdings die reifere Spielanlage. Vor allem über die Außen versuchten sie immer wieder, die Bremer Abwehr unter Druck zu setzen. Mit Erfolg: Nach Flums starker Flanke segelte Wiese am Ball vorbei, so dass Cissé am langen Pfosten gar nicht anders konnte, als das Leder mit der Brust über die Linie zu drücken (7.).
Nach dem Rückstand kamen die Bremer nur schwer wieder in die Partie. Dank ihres disziplinierten Defensivverhaltens zwangen die Freiburger Werder immer wieder zu langen Bällen, die aber zu selten einen Abnehmer fanden. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Gastgeber aber immer besser ins Spiel, Chancen im Minutentakt waren die Folge. Nachdem Rosenberg (24.) und Schmitz (25.) noch in aussichtsreicher Position gescheitert waren, nutzte Fritz eine perfekt getimte Marin-Flanke am kurzen Pfosten zum Ausgleich (30.).
Bremen war nun Herr im eigenen Haus, Freiburg fast ausschließlich hinten gebunden. Einzig Baumann verhinderte mit einem starken Reflex gegen Pizarros Kopfball den Rückstand (32.). Zwei Minuten darauf behielt allerdings der Peruaner die Oberhand, als er, stark von Marin in Szene gesetzt, zunächst Barth stehen ließ, um dann auch Baumann mit einem überlegten Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit zu lassen (34.).
Die Freiburger hatten gänzlich den Faden verloren, Entlastungsangriffe fanden kaum noch statt. Werder drückte dagegen weiter, war nun aber nicht mehr so zwingend vor dem gegnerischen Strafraum, ließ bis zum Pausenpfiff aber auch nichts mehr vor dem eigenen Gehäuse zu.
Der 3. Spieltag
Markus Sorg reagierte und brachte für den zweiten Durchgang Caligiuri für Abdessadki. Ein Wechsel mit Folgen: Gerade einmal drei Minuten waren nach dem Seitenwechsel gespielt, da bediente Caligiuri mit seiner Hereingabe Cissé, der am langen Pfosten locker zum Ausgleich einschob (48.). Beinahe hätte Hunt die Breisgauer im Gegenzug kalt erwischt, doch Baumann parierte den Schuss des Bremers glänzend (49.).
Allerdings schienen die Bremer abermals vom Gegentreffer geschockt. Die Angriffsbemühungen erinnerten nun wieder stark an die zu Beginn des ersten Durchgangs. Die Gäste hatten in dieser Phase wenig Mühe, das Leder vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. Reisinger hätte sogar die Führung markieren können, agierte frei vor Wiese aber zu lässig (63.).
Doch auch Thomas Schaaf bewies ein glückliches Händchen: Nach Marins butterweicher Flanke war der ebenfalls erst drei Minuten zuvor eingewechselte Arnautovic zur Stelle und drückte das Spielgerät aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie (65.). Der Sportclub steckte in der Folge keinesfalls auf, abgesehen von einem Flum-Freistoß, der nur Zentimeter am Pfosten vorbeistrich (72.), wollte den Gästen im Angriff zunächst aber nicht viel gelingen.
Kurz vor dem Ende wurde es noch einmal turbulent. Nachdem Reisinger Wieses Abpraller aus leicht abseitsverdächtiger Position zum Ausgleich genutzt hatte (84.), nahm Krmas nur wenig später gegen den kurz zuvor eingewechselten Ekici im Strafraum den Arm zu Hilfe. Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Elfmeter, den Hunt sicher zum 4:3 verwandelte (88.). Freiburg warf noch einmal alles nach vorne, wurde kurz vor dem Schlusspfiff aber eiskalt ausgekontert. Wesley ließ sich die Chance nicht nehmen und sicherte mit seinem ersten Treffer im Weserstadion den 700. Sieg der Bremer Bundesligageschichte (90. + 3).
Werder Bremen reist am kommenden Samstag zu 1899 Hoffenheim, der SC Freiburg empfängt - ebenfalls am Samstag - den VfL Wolfsburg.