Kein Durchkommen: Vergeblich müht sich Hansas Cetkovic gegen Mathijsen. dpa
Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf muss in den restlichen Saisonspielen auf Torwart Wächter verzichten, der beim 1:2 in Cottbus unter anderem einen Kreuzbandriss erlitt. Hahnel stand daher zwischen den Pfosten. Außerdem begann Bartels nach überwundenen Sprunggelenksproblemen an Stelle von Shapourzadeh.
Ebenfalls zwei Änderungen beim Hamburger SV: Huub Stevens brachte gegenüber dem 0:1 gegen Schalke Benjamin und Jarolim (nach Rot-Sperre). Kompany fehlte mit Oberschenkelzerrung, Atouba musste nach schwacher Leistung (kicker-Note 6!) auf die Bank.
Mit überraschender Taktik - Pagelsdorf ließ sein Mittelfeld als Raute mit Bülow recht und Bartels links agieren - erwischte Hansa den besseren Start. Engagiert drängten die Rostocker gegen zögerliche Hamburger nach vorne und hatten die ersten Chancen. Rathgeb per Freistoß (7.) und Gledson mit einem Kopfball-Aufsetzer (9.) scheiterten aber an Rost, der damit einen frühen Rückstand verhindern konnte.
Der 31. Spieltag
Den mussten dann überraschend die Hausherren hinnehmen. Van der Vaart wurde von Orestes nicht richtig angegriffen, Guerrero anschließend von Gledson auch nicht. Der Peruaner legte das Leder in den Lauf von Olic. Rathgeb konnte den Kroaten nicht halten, der aus 14 Metern mit dem ersten Torschuss der Gäste die Führung erzielte und damit eine Durststrecke von vier HSV-Spielen ohne Treffer beendete.
Ein Schock für die Hansa-Kogge, der für einen Bruch im Spiel sorgte. Die abgeklärt auftretende Stevens-Elf wusste die Verunsicherung zu nutzen. Olic flankte unbedrängt auf van der Vaart, der - von Gledson nicht bedrängt - in zentraler Position einen schönen Seitfallzieher ansetzen konnte und das Leder unhaltbar links unten im Netz platzierte.
Gegen Ende des ersten Durchgangs fing sich Rostock zwar wieder etwas, gefährliche Szenen vor dem HSV-Tor ergaben sich aber nicht. Ruhig verwalteten die Gäste das Ergebnis und gingen mit der optimalen Ausbeute von zwei Treffern aus zwei Torschüssen in die Pause.
Hat gut Lachen: Ivica Olic beendete die Tor-Flaute des Hamburger SV und legte später nach. dpa
Pagelsdorf setzte zur Pause ein Zeichen, ersetzte den indisponierten Gledson durch den jungen Lukimya und machte die Elf mit dem Wechsel Shapourzadeh für Bülow noch offensiver. Doch der Schuss ging wortwörtlich nach hinten los: Olic eroberte den Ball gegen Lukimya. Über van der Vaart kam die Kugel zurück zum Kroaten, der aus 18 Metern Hahnel mit rechts abermals keine Abwehrchance ließ.
Zumindest eine Vorentscheidung war damit natürlich gefallen. Gegen harmlose Rostocker boten sich nun den aufgrund der überwundenen Tor-Blockade erleichterten Hamburgern weitere gute Möglichkeiten. Gegen Guerrero konnte sich der bedauernswerte Hahnel zweimal auszeichnen (56., 58.), abermals Guerrero (60.), de Jong (62.) und van der Vaart (75.) vergaben.
Die Partie war eigentlich schon entschieden - da schöpfte Hansa noch einmal Hoffnung, weil Mathijsen einen Kern-Kopfball, der nicht annähernd den Weg ins Tor gefunden hätte, unglücklich ins eigene Netz abfälschte (76.). Die Rostocker drehten kurz noch einmal auf, wurden giftiger in den Zweikämpfen, konnten dem Spiel aber keine Wende mehr geben, weil der HSV einfach zu sicher stand. So konnte Rostock am Ende noch mit der Höhe der 1:3-Niederlage zufrieden sein, auch wenn das Ergebnis natürlich ein großer Schritt Richtung Zweite Liga ist.
Am Dienstag in Hannover muss für Hansa Rostock nun unbedingt ein Sieg her, soll der Klassenerhalt möglich bleiben. Einen Tag später tritt Hamburg zum großen Nord-Derby gegen Werder Bremen an.