Dortmunds Trainer Matthias Sammer sah nach zwei Auswärtssiegen in Folge keine Notwendigkeit, seine Startelf zu ändern und schickte deshalb exakt jene Spieler ins Rennen, die vor Wochenfrist bei 1860 München (2:0) begannen. Marcel Koller, Coach des Tabellenletzten 1. FC Köln, nahm dagegen zwei personelle Änderungen vor: Nach dem 0:2 gegen Schalke vertrat Cullmann den Gelb-gesperrten Dogan im Abwehrzentrum, Heinrich durfte bei seinem alten Arbeitgeber auf der linken Seite ran, Voigt blieb nur ein Platz auf der Bank.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Ewerthon (26')
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Westfalenstadion |
| Zuschauer | 80.500 |
Klare Verhältnisse zu Beginn der Partie im nicht ausverkauften Westfalenstadion: Dortmund ergriff sofort die Initiative, Köln zog sich bis auf Stürmer Voronin weit in die eigene Hälfte zurück. Erst als die "Geißböcke" die Ordnung auf dem Rasen gefunden und sich an die Kulisse gewöhnt hatten, kamen sie besser ins Spiel.
Dortmund zeigte sich selbstbewusst und hatte gleich in der Anfangsphase durch Koller nach einem Jensen-Freistoß eine gute Torchance, doch FC-Keeper Wessels konnte parieren (5.). In der Folgezeit schlichen sich beim BVB aber Unsicherheiten im Passspiel ein, auch weil die Kölner die Zweikämpfe besser annahmen. So sahen die 80 500 Zuschauer eine Dortmunder Mannschaft, die sich deutliche optische Vorteile erarbeitete, doch aus dem Spiel heraus lief relativ wenig, weil der finale Pass in die Spitze fehlte. Köln versuchte dagegen, mit langen Bällen auf den schnellen Voronin zum Erfolg zu kommen.
Eine Standardsituation brachte dann die Führung für die Sammer-Schützlinge. Nach einem Foul von Kringe an Frings führte Letzterer den Freistoß schnell aus. Im Strafraum schlug Kölns Verteidiger Sichone unbedrängt über den Ball, Ewerthon nutzte eiskalt die Chance und verwandelte zum 1:0 (26.).
Mit der Führung im Rücken gewann das Spiel des BVB wieder mehr an Sicherheit, auch hatte sich die Vierer-Kette auf die langen Bälle der Kölner eingestellt. Bis zum Pausenpfiff zeigten die Schwarz-Gelben noch einige schöne Kombinationen, konnten aber nicht mehr nachlegen. Der FC war nun vorrangig mit Abwehraufgaben befasst, leiglich Kringe prüfte Warmuz noch mit einem Distanzschuss (40.).
Unverändert kamen beide Teams aus den Kabinen. Köln begann den zweiten Durchgang aktiver und offensiver, Voronin bekam aus dem Mittelfeld, das sich nun weiter nach vorne schob, mehr Unterstützung. Dortmund ließ sich das Heft des Handelns jedoch zunächst nicht aus der Hand nehmen und hielt auch in kämpferischer Hinsicht dagegen. Die zweite Halbzeit gestaltete sich so deutlich ausgeglichener als die ersten 45 Minuten.
Und erneut kam der BVB durch Standardsituationen wieder zu guten Möglichkeiten: Zunächst war Koller nach einem Conceicao-Freistoß mit dem Kopf zur Stelle, Wessels klärte mit einem Blitzreflex zum Eckball (60.). Diese brachte Frings herein, Koller traf per Kopf ins Netz, doch Schiedsrichter Torsten Koop verweigerte dem Treffer des Tschechen wegen eines vermeintlichen Foulspiels die Anerkennung.
In der Folgezeit drückte Dortmund auf die Entscheidung, Köln gab sich aber nicht geschlagen und suchte den Ausgleich. Doch Koller rutschte an einer Ewerthon-Hereingabe vorbei, und Kringe verzog aus spitzem Winkel.
Eine Viertelstunde vor Schluss setzte Marcel Koller alles auf eine Karte und brachte mit Ebbers einen zusätzlichen Stürmer. Die Kölner setzten die Dortmunder in der Schlussphase mächtig unter Druck, aber mit viel Glück und einem guten Warmuz im Tor zitterten sich die Schwarz-Gelben zum Sieg: In der Schlussminute klärte der Franzose mit einer Glanzparade gegen einen Kringe-Kopfball.
Dank des dritten Treffers von Ewerthon in Folge siegte Borussia Dortmund in einem abwechslungsreichen Spiel etwas glücklich mit 1:0 (1:0) über den 1. FC Köln. Der Tabellenletzte versteckte sich im Westfalenstadion keineswegs, im Angriff fehlte aber trotz eines agilen Voronins die Durchschlagskraft.