2. Bundesliga

VfB: Knapp vorbei am oberen Drittel

Wo Stuttgart den Top Sechs der Bundesliga auf den Fersen ist

VfB: Knapp vorbei am oberen Drittel

Teures Personal: Das VfB-Mannschaftsfoto vom 19. Juli 2018.

Teures Personal: Das VfB-Mannschaftsfoto vom 19. Juli 2018. imago images

Das erklärte Ziel des VfB Stuttgart unter Wolfgang Dietrich lautet: oberes Bundesliga-Drittel bis 2022. Auch Ende April, als sich bereits abzeichnete, dass die Relegation das Höchste der Gefühle darstellen dürfte, hielt der Aufsichtsratsvorsitzende der ausgegliederten Fußball-AG an dieser Maßgabe fest. Die Finanzkennzahlen der DFL belegen nun: Der VfB ist schon nah dran an den Top Sechs - beim Personalaufwand.

Im Geschäftsjahr 2018 haben die Schwaben in dieser Kategorie demnach 83,7 Millionen Euro ausgegeben. Nur der FC Bayern (315 Mio.), Borussia Dortmund (186,7 Mio.), der VfL Wolfsburg (127,9 Mio.), Schalke 04 (124,9 Mio.), Bayer Leverkusen (110,7) und RB Leipzig (105,3 Mio.) zahlten ihren Angestellten mehr. Rang sieben für den VfB, der nach der verlorenen Relegation gegen Union Berlin den Gang ins Unterhaus antreten muss.

Selbst Gladbach gab weniger aus

Wie bei allen anderen Klubs fließt diese Summe auch in Bad Cannstatt nicht alleine in den Lizenzkader, auch das Nachwuchsleistungszentrum, die Verwaltung und die Reha-Welt fallen darunter. Doch im bundesweiten Quervergleich zeigt sich, wie man im Ländle wirtschaftet: Selbst Borussia Mönchengladbach, das letztmals 2007/08 in der 2. Liga spielte, zwischen 2011 und 2016 regelmäßig international vertreten war und daher eine andere Gehaltsstruktur haben sollte als der VfB, gab mit 82,9 Millionen Euro weniger aus.

Auf die gerade zu Ende gegangene Saison gerechnet bezahlte Stuttgart für einen Bundesliga-Punkt drei Millionen Euro, während sich dieser Wert für Eintracht Frankfurt bei 1,3 Mio. bewegt - und die Hessen hatten mit ihrem Personalaufwand von 72,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018 eben auch noch eine Europa-League-Gruppenphase zu finanzieren.

Nur sechs Klubs zahlten mehr an Spielerberater

Kein Wunder also, dass Finanzvorstand Stefan Heim bei einem Gesamtumsatz von 147 Millionen Euro ein Minus von 11,7 Millionen Euro bilanzieren muss. Übrigens: An Spielerberater überwies der Traditionsklub satte 10,8 Millionen Euro, nur sechs Vereine bezahlten mehr als der künftige Zweitligist. Auch hier ist das obere Drittel also nicht mehr fern.

Benni Hofmann

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