2. Bundesliga

Kauczinski beerbt Janßen als St. Pauli-Trainer

Hamburger ziehen nach sieben sieglosen Spielen die Reißleine

Kauczinski beerbt Janßen als St.-Pauli-Trainer

Kehrt nach 13 Monaten auf die Trainerbank zurück: Markus Kauczinski übernimmt den FC St. Pauli.

Kehrt nach 13 Monaten auf die Trainerbank zurück: Markus Kauczinski übernimmt den FC St. Pauli. picture alliance

Bei seinem letzten Sieg in der 2. Bundesliga trennte den FC St. Pauli nur ein Zähler vom Aufstiegs-Relegationsplatz, drei fehlten für ein direktes Ticket zum Oberhaus. Zwei Monate und sieben Spiele später ist der Abstand nur auf zwei Punkte gewachsen - allerdings zum unteren Ende der Tabelle.

Seit September sind die Kiez-Kicker inzwischen sieglos, gingen zuletzt mit 0:4 in Fürth und 0:5 in Bielefeld baden und sind dadurch bis auf Rang 14 abgerutscht! Grund genug für die Vereinsführung um den Technischen Direktor Ewald Lienen, nach der jüngsten Misere einen Schlussstrich zu ziehen, auch wenn Lienen am Mittwochabend bei "Sky" noch behauptet hatte, er wisse von nichts .

Doch sein einstiger Co-Trainer ist seit Donnerstagmorgen Geschichte: Erst im Sommer hatte Janßen die Zügel als Chefcoach übernommen, muss sie nun aber an Markus Kauczinski weitergeben.

Der einstige Erfolgstrainer des Karlsruher SC, der nach über vier Jahren zu Bundesligist Ingolstadt gewechselt und bei den Schanzern nach nur vier Monaten wieder entlassen worden war, erhält bei den Hamburgern einen Eineinhalbjahresvertrag. Kauczinski war seit 13 Monaten ohne Trainerjob gewesen.

"Mit Markus Kauczinski haben wir einen absoluten Fachmann und Kenner der 2. Bundesliga verpflichten können. Er hat bereits während seiner Zeit in Karlsruhe gezeigt, dass er sich mit schwierigen Situationen auskennt. Wir sind überzeugt davon, mit ihm die Trendwende zu schaffen", erklärte St. Paulis Sportchef Uwe Stöver.

Kauczinski: "Bin überzeugt, mit der Mannschaft erfolgreich arbeiten zu können"

"Als die Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen. Der FC St. Pauli ist ein Verein mit toller Perspektive und herausragenden Fans. Trotz der schwierigen Situation bin ich überzeugt, dass die Mannschaft über das Potenzial verfügt, um erfolgreich mit ihr arbeiten zu können", sagte Kauczinski.

Wie der Verein mitteilte, kommt mit Kauczinski auch Patrick Westermann ans Millerntor. Der 36-Jährige, der mit Kauczinski bereits in Karlsruhe und Ingolstadt zusammengearbeitet hatte, wird als Co-Trainer in den technischen Stab eintreten. Dagegen wurde der bisherige Janßen-Assistent Patrick Glöckner mit sofortiger Wirkung freigestellt, Markus Gellhaus sowie Torwarttrainer Matthias Hain bleiben dagegen weiterhin Teil des Trainergespanns.

Dass der Verein etwas Besonderes ist, solche Floskeln erspare ich Euch an dieser Stelle. Das weiß jeder.

Markus Kauczinski am Donnerstagmorgen bei seiner offiziellen Vorstellung

Wie Stöver auf der Pressekonferenz am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden speziell die beiden desolaten Auftritte der Kiez-Kicker in Fürth (0:4) und in Bielefeld (0:5) Janßen zum Verhängnis. Am Mittwochabend haben Stöver und das Präsidium in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat Janßen die Entscheidung dann mitgeteilt. "Wir haben gestern 1,5 Stunden mit Olaf Janßen gesprochen und ihm die Gründe nahegebracht. Es war ein sehr vernünftiges Gespräch, das natürlich auch von Enttäuschung geprägt war", so Stöver weiter.

Stöver: Kauczinski kann Mannschaften stabilisieren und Talente entwickeln

Die Wahl auf Kauczinski sei gefallen, da dieser laut Stöver bewiesen habe, "dass er Mannschaften und Talente entwickeln und stabilisieren kann". Zudem verfüge der 47-Jährige über große Erfahrungen in der 2. Liga und im Nachwuchsbereich. Besonders Letzteres habe für Kauczinski gesprochen: "Er soll weiterführen, was Olaf vorangetrieben hat, dass Spieler den Übergang vom Nachwuchs- in den Lizenzbereich schaffen."

Kauczinski wird sich ab sofort den Vorbereitungen auf das Spiel St. Paulis am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen den MSV Duisburg widmen. "Wir werden verschiedene Dinge in den verbleibenden Trainingseinheiten ausprobieren. Die Zeit reicht aus. Wir fangen nicht bei Null an", sagte er. "Die Spieler und die Mannschaft haben ja gezeigt, was sie leisten können."

mkr/jer