2. Bundesliga

Nach der 0:3-Pleite: Pacult muss gehen

Dresden: Menze übernimmt als Interimstrainer

Nach der 0:3-Pleite: Pacult muss gehen

Seine zweite Amtszeit bei Dynamo Dresden ist beendet: Peter Pacult.

Seine zweite Amtszeit bei Dynamo Dresden ist beendet: Peter Pacult. picture-alliance

Gegen den FSV Frankfurt zeigte Dynamo nur eine Woche nach der schwachen Vorstellung beim 1:3 gegen Union Berlin erneut eine katastrophale Leistung. Über 90 Minuten erspielte sich das SGD-Team, das Pacult gegenüber dem vorangegangenen Auftritt auf fünf Positionen verändert hatte, keine klare Torchance. Topstürmer Mickael Poté saß fast eine Stunde nur auf der Bank.

Der Auftritt der immer noch sieglosen Dresdner rief deutliche Reaktionen vieler Zuschauer unter den über 24.000 Anwesenden hervor. "Pacult raus"-Rufe hallten in der zweiten Hälfte durch das Glücksgas-Stadion.

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Trainersteckbrief Pacult
Pacult

Pacult Peter

Dynamo Dresden - Vereinsdaten
Dynamo Dresden

Gründungsdatum

12.04.1953

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Und die Unzufriedenen bekamen diesen Wunsch nur wenige Stunden später erfüllt. Bereits am frühen Abend des Sonntags fiel die Entscheidung: Pacult wird seines Amtes mit sofortiger Wirkung enthoben. Vorerst übernimmt Sportdirektor Steffen Menze die Leitung der Mannschaft, parallel dazu soll er auch die Suche nach einem neuen Cheftrainer leiten.

"Nach den beiden desaströsen Heimniederlagen gegen Union Berlin und den FSV Frankfurt innerhalb von nur neun Tagen war die Trennung von Peter Pacult für uns unvermeidlich", erklärte SGD-Hauptgeschäftsführer Christian Müller: "Die unwürdige Situation, konkret die öffentlichen Spekulationen über die Person des Trainers am Rande des Relegationsrückspiels, hatten einen Riss entstehen lassen, der nur durch sportlichen Erfolg in der neuen Saison hätte gekittet werden können."

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Bereits vor der Partie hatte sich Pacult, der schon im Sommer in der Kritik stand und seitdem ein gespanntes Verhältnis zum Aufsichtsrat hatte, vor den Fernsehkameras wesentlich angriffslustiger gezeigt, als seine Mannschaft auf dem Platz. Im Interview des Bezahlsenders Sky beklagte er die Unruhe im Umfeld: "Von Leuten, die mit dem Fußball nichts zu tun haben", würden immer wieder Sachen aufgebracht und damit Unruhe gestiftet. "Mit den Störaktionen werden die Spieler belastet", beklagte der Österreicher. Dass er selber im Zentrum der Kritik stand, nannte er "einfach": "Dem Trainer kann man immer die ganze Schuld geben."

Am 18. Dezember 2012 hatte Pacult seine zweite Amtszeit bei Dynamo angetreten, bereits in den Jahren 2005 und 2006 hatte er das sportliche Sagen bei der SG Dynamo. Das Minimalziel Klassenerhalt hate er in der abgelaufenen Saison mit den Sachsen über den Umweg Relegation erreicht.