Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht konnte erstmals seit dem 23. Spieltag wieder auf Bomheuer zurückgreifen, der Hajri in der Innenverteidigung ersetzte. Die zweite Änderung im Vergleich zum 0:4 in Paderborn : Nielsen ersetzte in der Offensive Nielsen. Tashchy stand nach seinem Sehnenanriss erstmals seit November wieder im Kader.
Sandhausens Coach Uwe Koschinat hingegen musste einen weiteren Langzeitverletzten beklagen: Karl hatte sich beim 3:1 gegen Dresden einen Riss des vorderen Kreuzbandes zugezogen und wurde von Zenga ersetzt.
Duisburg startet bemüht - aber Wooten trifft für Sandhausen
Der Tabellenletzte aus Duisburg war quasi zum Punkten gezwungen, begann entsprechend engagiert und stellte die Gäste vor allem über die Flügel vor erste Probleme: SVS-Keeper Schuhen musste sich bei einem präzisen Flachschuss von Oliveira Souza ganz lang machen, um die frühe Führung des MSV zu verhindern (8.), auch bei einem satten Distanzschuss von Wolze (26.) war Schuhen zum Eingreifen gezwungen.
Sandhausen war bis auf einen Kopfball des aufgerückten Kister (13.) offensiv kaum in Erscheinung getreten - doch mit der ersten echten Torchance gingen die Gäste direkt in Führung. Bomheuer hielt vor dem MSV-Strafraum Sicherheitsabstand zu Wooten, der sich mit einer einfachen Täuschung in Position brachte und schon freie Schussbahn hatte. Der US-Amerikaner ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und stellte auf 0:1 (28.) - gleichzeitig der Halbzeitstand, denn den Duisburgern war die Unsicherheit nach dem Rückstand deutlich anzumerken, vor allem im vorderen Drittel fehlte es den Zebras an Präzision.
2. Liga, 30. Spieltag
Wieder Bomheuer gegen Wooten: Sandhausen eiskalt
Sowohl zum Ende der ersten, als auch zu Beginn der zweiten Hälfte wurden die MSV-Profis von den Rängen mit Pfiffen bedacht. Das schien eine Auswirkung auf die Spieler zu haben, die auch zu Beginn des zweiten Durchgangs eine durchaus ansprechende Leistung zeigten - zumindest bis in die vorderste Front. Wolze (47.), Nielsen (50.) und Stoppelkamp (52.) kamen zu teils nicht ungefährlichen Distanzversuchen, der aufgerückte Nauber vergab eine freistehende Einschussmöglichkeit aus wenigen Metern (58.).
So kam es wie schon im ersten Durchgang: Sandhausen kam mit seiner ersten Annäherung an das Tor prompt zum Treffer - und wieder war das Duell Bomheuer gegen Wooten ausschlaggebend. Einen an sich harmlosen Ball in den MSV-Strafraum wollte der Verteidiger vor dem Stürmer abschirmen, traf Wooten dabei aber mit dem Ellenbogen leicht im Gesicht und Schiedsrichter Gerach zeigte auf den Punkt. Wooten trat an und schnürte aus elf Metern den Doppelpack (62.).
Nielsen und Wolze belohnen Duisburgs Aufholjagd
Bitter für Duisburg, das aber nicht aufsteckte und sich für diese Moral mit dem Anschlusstreffer belohnte. Der eingewechselte Gyau trat über links an, überspurtete Förster und fand in der Mitte Nielsen, der sich um Kister drehte und zum 1:2 ins lange Eck traf (71.). Der MSV rannte nun unermüdlich an, Lieberknecht brachte neben Tashchy (Comeback nach viermonatiger Verletzungspause) auch Engin, der nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung bereits den Ausgleich erzielen müssen, nach einem Konter aber kläglich vergab (77.).
Der hochverdiente Ausgleich gelang Duisburg aber doch noch - durch den zweiten Elfmeter der Partie. Der eingewechselte Müller verschätzte sich bei einer Flanke und bekam den Ball an den ausgestreckten Arm. Wolze hielt der Drucksituation stand und stellte vom Punkt auf 2:2 (88.). In der nervenaufreibenden Nachspielzeit hatten beide Teams noch die Möglichkeit zum Lucky Punch: Iljutcenko scheiterte an Schuhen (90.+1), Linsmayer schlenzte den Ball knapp über den linken Winkel (90.+4). Es blieb aber beim Unentschieden, das den Gästen aus Sandhausen letztlich deutlich mehr weiterhilft als dem MSV, der nun seit sechs Spielen auf einen Sieg wartet.
Für Duisburg geht es kommende Woche am Montag (20.30 Uhr) gegen Bielefeld weiter. Sandhausen empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) Kiel.